11.07.2016 - BSG Chemie Leipzig

​Mitglieder setzen Verbot von Schlachtruf durch


Die Mitglieder der BSG Chemie Leipzig haben auf der Mitgliederversammlung zuletzt entschieden, dass der Schlachtruf „Nur ein Leutzscher ist ein Deutscher“ im Alfred-Kunze-Sportpark zukünftig verboten ist. Der Verein hat dieses Verbot nun in die erweiterte Stadionordnung aufgenommen.

„Der Schlachtruf 'Nur ein Leutzscher ist ein Deutscher' hat eine Tradition bei Chemie Leipzig. Allerdings widerspricht er auch §5 Abs. 2a der Stadionordnung. Eine große Mehrheit der Stimmberechtigten auf der Mitgliederversammlung im Juni 2016 votierte dafür, die Parole deshalb in die Verbotsliste der Erweiterten Stadionordnung aufzunehmen. Um sie deutlich von Symbolen, Codes und Sprüchen mit eindeutig nazistischem Gehalt abzugrenzen, wird 'Nur ein Leutzscher ist ein Deutscher' hier künftig unter der Kategorie 'weitere Parolen' geführt werden. Die Erweiterte Stadionordnung gibt dem Ordnungsdienst und den Fanordnern Handhabe, eventuelle Rufer oder Träger der Parole auf die Unerwünschtheit des Spruches hinzuweisen und im Wiederholungsfall aktiv zu werden. Wir weisen alle Stadionbesucher darauf hin, auf die Verwendung der Parole zukünftig zu verzichten. Das Leutzscher Liedgut hat ohnehin viel mehr zu bieten“, heißt es in der neuen erweiterten Stadionordnung der BSG Chemie Leipzig, in der auch Symbole und Marken der rechten Szene verboten werden.

Im März 2016 kam es wegen dieses Schlachtrufs unter Chemie Leipzig Fans zu Handgreiflichkeiten (Faszination Fankurve berichtete). Der Verein duldete den Schlachtruf damals und musste sich deshalb Kritik aus der Fanszene anhören, in der der Gesang als nationalistisch eingestuft wurde, weshalb eine Tolerierung durch den Verein nicht zu akzeptieren gewesen sei. Nun haben die Mitglieder des Vereins ein Verbot des Gesangs durchgesetzt. (Faszination Fankurve, 11.07.2016)

Fanfotos BSG Chemie Leipzig




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