23.06.2017 - Eintracht Braunschweig

Nach Böllerwurf: Hausdurchsuchungen bei Verdächtigen


Die Polizei Braunschweig gab gestern bekannt, dass nach den Böllerwürfen beim Relegationsrückspiel zwischen Eintracht Braunschweig und dem VfL Wolfsburg (Faszination Fankurve berichtete) mittlerweile drei tatverdächtige Personen ermittelt werden konnten.

Bei den 18, 19 und 52 Jahre alten Eintracht-Fans aus dem Umland von Braunschweig sollen laut Polizeiangaben mittlerweile auch Hausdurchsuchungen stattgefunden haben. Die Durchsuchungen hätten auf Durchsuchungsbeschlüssen des des Amtsgerichtes Braunschweig beruht. Die Polizei will bei den Durchsuchungen Beweismittel wie Täterkleidung und Pyrotechnik aufgefunden und sichergestellt haben.

Auf die Spur der drei Personen sei die Polizei u.a. durch die Videoaufnahmen aus dem Eintracht-Stadion gekommen. Zudem spricht die Polizei von weiteren Ermittlungen, die zu den nun verdächtigen Personen führten. Laut Polizeiangaben sollen durch Böller bei dem Relegationsspiel drei Personen verletzt worden sein. Schon während des Spiels wurde bekannt, dass ein Ordner verletzt wurde, der seinen Dienst aber fortsetzen konnte. Die Polizei ermittelt wegen den gezündeten Böllern wegen gefährlicher Körperverletzung.


Die führende Braunschweiger Ultràgruppe Cattiva Brunsviga distanzierte sich von den Böllerwürfen und kündigte eine Selbstregulierung an, falls man die dafür verantwortlichen Personen ausfindig machen könne (Faszination Fankurve berichtete).

Zum Platzsturm der Eintracht-Fans nach dem Spiel laufen die Ermittlungen der Polizei Braunschweig ebenfalls an. Hier droht die Polizei damit, nach beteiligten Eintracht-Fans via Öffentlichkeitsfahndung zu suchen. Beteiligte Fans müssten dann damit rechnen, Fotos von sich in Zeitungen zu sehen. Faszination Fankurve zeigt solche Fahndungsbilder nicht. „Hinsichtlich der Ereignisse im Innenraum des Stadions und auf dem Platz haben die Ermittler etliche Personen festgestellt, die Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten begangen haben könnten. Die Identifizierungen dauern an, wobei auch die Möglichkeit von Öffentlichkeitsfahndungen geprüft werden“, heißt es dazu von der Polizei Braunschweig. Ob ein Richter der Öffentlichkeitsfahndung zustimmt, bleibt abzuwarten. Laut deutschem Recht müsste vorab „die Aufenthaltsermittlung auf andere Weise aussichtslos oder wesentlich erschwert“ sein. (Faszination Fankurve, 23.06.2017)

Fanfotos Eintracht Braunschweig




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