„Nein zum Schottenmodus!“

Die Vereine der Swiss Football League stimmen schriftlich darüber ab, ob die Super League ab der Saison 2021/2022 auf zwölf Clubs aufgestockt und der sogenannte „Schottische Modus“ eingeführt wird. Dieser sieht wie in Schottland drei Aufeinandertreffen aller Vereine pro Saison sowie eine anschließende Meister- und Abstiegsrunde vor.

Ab der Saison 2021/2022 würde es somit in der höchsten Liga der Schweiz pro Saison 38 Spieltage geben. Eigentlich sollten die Clubs in der Schweiz bereits auf einer außerordentlichen Generalversammlung der SFL am 16. März 2020 über die Aufstockung der Liga abstimmen. Wegen der Corona-Pandemie wurde diese Versammlung abgesagt. In dieser Woche sollen die Clubs nun schriftlich über die Änderungen entscheiden.

Mit den United Supporters Luzern (USL) hat sich nun eine Fangruppe gegen die Einführung des sogenannten „Schottischen Modus“ ausgesprochen: „Dass der Modus der Schweizer Fußballmeisterschaft überarbeitet werden muss, ist für uns klar und indiskutabel. Die nun angestrebte Modusänderung im Schnellverfahren ist aber eindeutig der falsche Weg dafür – widerspricht der «Schottenmodus» doch etlichen Punkten, die den Schweizer Spitzenfußball generell für Fans, aber auch für Vereine und Sponsoren attraktiver gestalten sollen“, heißt es dazu im Statement von USL, in dem kritisiert wird, dass es in Zukunft zwei Spieltage mehr pro Saison geben soll, wodurch eine Vergrößerung des Pokalwettbewerbs erschwert würde, der nicht nur von den FC Luzern-Fans gewünscht wird.

Die Meister- und Abstiegsrunde verspreche hingegen nur vermeintlich mehr Spannung. Außerdem ergeben sich durch drei Aufeinandertreffen pro Saison gegen jede Mannschaft Ungerechtigkeiten beim Heimrecht: „Die intransparenten Berechnungen zu einer nur vordergründig fairen Heimrechtsbestimmung wird in Schottland seit Langem kritisiert und ist eine Utopie, die zu andauernden Diskussionen über Ungleichbehandlung führt und damit nicht zielführend ist“, so die Erklärung der USL dazu.

Die FC Luzern-Fans fordern die SFL-Vereine deshalb dazu auf, die Modusänderung abzulehnen und auf eine nachhaltige Änderung zu setzen, die sich auf breiten Rückhalt in Fankreisen stützt: „Was vor der Coronakrise galt, gilt jetzt umso mehr: Nein zu einer überhasteten Modusänderung und zu noch mehr Spielen! Anstatt auf die Schnelle eine unzweckmäßige und panisch anmutende Lösung zu erzwingen, sollte gerade in der aktuellen Situation, die für alle Beteiligten schwierig ist und strukturelle Probleme schonungslos aufdeckt, die Chance genutzt werden, den Schweizer Profifußball generell zu überdenken und gezielte, ganzheitliche und vor allem nachhaltige Anpassungen herbeizuführen, die nicht nur die oberste Liga betreffen, sondern den gesamten organisierten Fussball in der Schweiz mit all seinen Interessengruppen. Nein zum «Schottenmodus», ja zu einer nachhaltigen Reform des Schweizer Fußballs!“ (Faszination Fankurve, 21.04.2020)