Neuer Standort, größte Fahne, die es je gab & Pyro-Gedenken

Als die Mannschaften des FC Erzgebirge Aue und des SV Wehen am vergangenen Sonntag ins Erzgebirgsstadion einliefen, wurde am Dach der Westtribüne die größte Fahne hochgezogen, die es in Aue je zu sehen gab. Das Design der Fahne erinnerte an einen Schal, was an den Fransen am Rand zu erkennen war.

„Tradition und Kampfgeist seit 1946 - BSG Wismut Aue - Meister 1956 1957 1959 - Pokalsieger 1955“, standen auf der Fahne die bisherigen Erfolge des Vereins geschrieben. Die Ultras von Erzgebirge Aue erklärten im Vorfeld der Kurvenshow: „Die Sommerpause war langweilig und die Tage zu heiß, aus diesem Grund haben ein paar Wahnsinnige die kühlen Nächte genutzt um die bisher größte Auer Blockfahne zu fertigen. Damit unsere Wismutelf mit Gänsehaut den Platz betritt und der Gegner gleich merkt, dass er gegen eine Wand rennen wird, brauchen wir natürlich eure Hilfe. Getreu dem Motto 'Handy runter - Schal hoch' bitten wir euch alle heute den Quatschkasten in der Tasche zu lassen, um voller Stolz euren Schal nach oben zu halten und lautstark den Steigermarsch zu singen.“

So kam es dann, dass die Aue-Fans ihre Schals hoch hielten und somit das Bild neben und hinter der Fahne, die an einer Seilkonstruktion am Dach der Westtribüne hochgezogen wurde, abrundeten. Später wurde mit einem „Nur die Besten sterben jung - Steffen unvergessen!“-Spruchband und einer einzelnen Bengalischen Fackel noch an einen Verstorbenen erinnert.

Das Heimspiel gegen den SV Wehen war gleichzeitig die Premiere für ein neues Stimmungszentrum im Erzgebirgsstadion. Nachdem Erzgebirge Aue im April 2019 auf Wunsch der eigenen Fanszene auf der Westtribüne die Zäune zwischen den Blöcken A/B und 0/P abmontierte (Faszination Fankurve berichtete), gab die Wismut-Fanszene bekannt, dass das Stimmungszentrum ab dieser Saison von Block P auch auf Block O ausgeweitet wird (Faszination Fankurve berichtete).

Heute hat die Fanszene von Erzgebirge Aue zudem das Ziel ausgerufen, bis zum Jahresende 2019 dafür zu sorgen, dass der FC Erzgebirge Aue e.V. 10.000 Mitglieder aufweisen kann. So will man im kommerzialisierten Profifußball wettbewerbsfähig bleiben, ohne den Stadionnamen oder gar Anteile an einer ausgegliederten Kapitalgesellschaft zu veräußern: „Das Ziel heißt 10.000 Mitglieder bis Weihnachten. Unser Verein bleibt in den Händen der Menschen, die ihn lieben und seit Jahren / Jahrzehnten treu und leidenschaftlich unterstützen. Wie wichtig diese Zusammenarbeit ist, haben uns Streitigkeiten innerhalb des Vereins (Stichwort: Mitgliederversammlung, Stimmungsboykott) gezeigt. Im Nachhinein waren es gute Momente, weil alle Beteiligten von einander lernen konnten und begriffen, wie wichtig jedem einzelnen dieser wunderschöne, unser Verein ist. Um weiter im Haifischbecken 2. Bundesliga zu überleben, heißt es nun den nächsten Schritt unseres eigenen Weges zu gehen. Wir wollen den Kumpelverein vergrößern. Wir stellen die Weichen für die Zukunft! Wir setzen künftig noch mehr darauf, im Einklang mit unserer Region und der Geschichte unserer Heimat dafür zu sorgen, dass der FC Erzgebirge für kämpferischen Fußball steht und als Bindeglied unserer Gesellschaft fungiert, jung und alt begeistert wodurch die Traditionen und Werte des Clubs weiter gegeben werden. Zu diesem Zweck haben wir uns mit der Erzbrigade darauf verständigt, dass einzelne Vertreter an der Planung und Umsetzung der neuen Kampagne mitwirken und diese begleiten, weil wir ein solch tolles und großes Projekt unmöglich mit den aktuellen Kapazitäten anschieben können. Unser Ziel: 10.000 Mitglieder bis zur Mettenschicht. Schnapp dir deinen Nebenmann, werdet Vereinsmitglieder. Damit wappnen wir alle gemeinsam unseren FCE für die Zukunft. Werde jetzt Mitglied!“, heißt es dazu in einer Stellungnahme aus der Fanszene. (Faszination Fankurve, 07.08.2019)