06.02.2016 - 1. FC Union Berlin

Polizei Berlin hat eigene Darstellung korrigiert


Zu den Vorfällen vor dem Benefizspiel zwischen Union Berlin und Austria Salzburg hat die Berliner Polizei nach massiver Kritik nun die eigene Darstellung korrigiert und gemeinsam mit Union Berlin eine Pressemitteilung verfasst, um vorherige Behauptungen zu korrigieren.

„Die Darstellung, dass 250 Anhänger des Heimvereins die Einsatzkräfte massiv angegriffen hätten, hat sich nicht bestätigt“, heißt es darin. In der ursprünglichen Version der Polizei Berlin stand noch „Beim Erreichen des Stadions gegen 16 Uhr wurden Polizisten dann aus einer Gruppe von rund 250 Anhängern der Heimmannschaft massiv körperlich angegriffen“, was von der Fanszene als falsche Darstellung geschildert wurde (Faszination Fankurve berichtete).

In Zukunft wollen Verein und Polizei enger zusammenzuarbeiten, damit in Zukunft missverständliche Presseerklärungen vermieden werden. (Faszination Fankurve, 06.02.2016)

Faszination Fankurve dokumentiert die gemeinsame Presseerklärung von Union Berlin und der Polizei Berlin:

GEMEINSAME PRESSEERKLÄRUNG NACH DEM BENEFIZSPIEL ZWISCHEN DEM 1.FC UNION UND DEM SV AUSTRIA SALZBURG
Nach dem Fußballbenefizspiel zwischen dem 1. FC Union Berlin und dem SV Austria Salzburg am vergangenen Samstag geben die Polizei Berlin und der Heimverein folgende gemeinsame klarstellende Presseerklärung ab:
Wir bedauern, dass rund um das Spiel Fans und Einsatzkräfte verletzt wurden und erste Erkenntnisse in der Nachbetrachtung zu unterschiedlichen Meldungen führten.
Nach Auswertung der nunmehr vorliegenden Informationen und nachträglicher Betrachtung des Videomaterials erreichte der Fanmarsch mit mehreren hundert Anhängern gegen 16 Uhr das Stadion. Die Einsatzkräfte gingen nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre zu diesem Zeitpunkt davon aus, dass die Anhänger der Heimmannschaft über den Eingang am Waldweg ins Stadion gelangen würden und wurden von dem Einbiegen des Fanbusses und der Personengruppe in die Einfahrt zum VIP-Parkplatz überrascht.

In der für die Einsatzkräfte unerwartet veränderten Lage gingen diese davon aus, ein ihrer Meinung nach unberechtigtes Eindringen verhindern zu müssen. In dieser Situation kam es seitens einzelner Teilnehmer des Fanmarsches zu vereinzelten Straftaten und seitens der Polizeikräfte zum vereinzelten Einsatz von Reizstoff.

Dank der Fanbetreuer des Vereins, die zwischen Polizei und den nachströmenden Fans vermittelten, konnte die Situation geklärt und beruhigt werden. Die Darstellung, dass 250 Anhänger des Heimvereins die Einsatzkräfte massiv angegriffen hätten, hat sich nicht bestätigt.
Nach intensiver Auswertung der Videoaufzeichnungen des Hauptzuganges sowie der Waldkasse sind sich die Vertreter von Polizei und 1. FC Union Berlin einig, dass es nicht immer wieder zu Flaschenwürfen oder Angriffen auf die Beamten kam. Es wurde festgestellt, dass dort wiedererkannte Tatverdächtige festgenommen wurden und es zu vereinzelten Flaschenwürfen und Rangeleien während der polizeilichen Maßnahmen kam. In den gemeinsamen Erörterungen wurde ebenfalls festgestellt, dass der Kräfteansatz dem Besucheraufkommen des Spiels entsprach.
Polizei Berlin und 1. FC Union haben sich heute darauf verständigt, künftig noch enger zusammenzuarbeiten und sich frühzeitig, schneller auszutauschen, um missverständliche Darstellungen zu vermeiden. Davon erhoffen wir uns auch eine bessere, der tatsächlichen Lage angepasste Kommunikation. Es bestand Einvernehmen, dass die gemeinsame Aufgabe im Vordergrund steht, sichere Veranstaltungen durchzuführen.

Alle Teilnehmer sind sich ihrer publizistischen Verantwortung bewusst und werden neben den fortgeführten Ermittlungsverfahren die Ereignisse um das Benefizspiel intern weiter aufarbeiten.

Fanfotos 1. FC Union Berlin




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