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Die Hamburger Polizei kontrollierte zum heutigen Nordderby zwischen dem Hamburger SV und Werder Bremen angereiste Werder-Ultras wieder über mehrere Stunden und verhinderte so, dass etwa 170 Ultras aus Bremen das Derby im Gästeblock des Volksparkstadions verfolgen konnten.
Es ist das dritte Nordderby in Hamburg in Folge, bei dem die Polizei anreisende Werder-Ultras auf dem Weg zum Volksparkstadion aufhielt, ohne dass es zu nennenswerten Straftaten kam. Die Hamburger Polizei äußerte sich zu dem viel kritisierten Vorgehen bisher nicht. Im November 2016 wurden 239 Werder-Ultras nach Hause geschickt, nachdem bei Kontrollen bei einzelnen Fans Böller oder Vermummungsgegenstände gefunden wurden (Faszination Fankurve berichtete). Im April 2016 schickte die Polizei Hamburg vier Busse von Werder-Ultras nach Hause.
Laut Informationen von Faszination Fankurve sollen von der Kontrolle, die ab 15:00 Uhr andauerten, dieses Mal insgesamt 170 Personen betroffenen gewesen sein, die u.a. den Ultràgruppen Infamous Youth, UltrA-Team Bremen, L´Intesa Verde und Caillera angehören. Die Werder-Ultras reisten dieses Mal mit Autos bis zu einem Parkplatz in Hamburg-Lurup, der etwa zwei Kilometer vom Volksparkstadion entfernt liegt. Wie schon in der vorletzten Saison soll der Polizei nicht gepasst haben, dass die Werder-Ultras „konspirativ“ und somit von der Polizei unbemerkt bis nach Hamburg reisten.
Das unfreiwillige Fernbleiben der Werder-Ultras wirkte sich auch auf die Stimmung im Gästeblock aus. Dort hingen dementsprechend keine Zaunfahnen. Bei den betroffenen Werder-Ultras dürfte die Lust auf Derbys beim Hamburger SV nach den Erfahrungen bei den drei letzten Derbys spürbar abnehmen. Ebenfalls abnehmen dürfte das Vertrauen in die Ordnungshüter, die zum dritten Mal in Folge Ultras vom Besuch des Nordderbys abhielten.
Auf der Nordtribüne Hamburg war beim heutigen Nordderby eine Choreografie zu sehen, die unter dem Motto „Hans Hummel hat das Wassertragen satt, drum bringt er heut den Schiet aus der Stadt“ stand. Die Kurvenshow erinnerte an den Wasserträger Johann Wilhelm Bentz aus der Hamburger Nordstadt, der als Begründer des Hamburger Grußes „Hummel, Hummel – Mors, Mors“ gilt. Hans Hummel mit seinen beiden Wassereimern ist auf mehreren Hamburger Denkmälern verewigt. Bei der Choreografie trug er das Wappen von Bremen und das Vereinslogo von Werder in seinen Eimern.
Die Werder-Ultras waren am heutigen Samstag nicht die einzige Fangruppe, die von der Polizei gar nicht erst bis zum Stadion gelassen wurde. Auch Fans von Hannover 96 wurden von der Polizei vom Besuch des Bundesligaspiels in Mönchengladbach abgehalten (Faszination Fankurve berichtete). Auch für die Hannoveraner Fans war es nicht das erste Gastspiel in Mönchengladbach, das wegen der Polizei verpasst wurde. Das bereits angespannte Verhältnis zwischen Fußballfanszene und Polizei dürfte sich nach dem heutigen Tag weiter verschlechtern.
Werder-Ultras gestern beim Abschlusstraining:
Die Stimmung ist bereits heute derbyreif! #Nordderby #HSVSVW #Werder pic.twitter.com/xSyLwZDUPZ
— SV Werder Bremen (@werderbremen) 29. September 2017
Netzreaktionen auf die Kontrollen der Polizei:
Ca 170 #Werder-Ultras seit 15 Uhr im Polizeikessel in Hamburg. Keine Aggression von Ultras. Vorwand: Konspirative Anreise. #hsvSVW #Schikane
— Grober Schnitzer (@GrobesSchnitzel) 30. September 2017
Rund 170 Fans werden aktuell noch kontrolliert und werden es vermutlich nicht bis Spielende ins Stadion schaffen. (1/2) #Nordderby #hsvsvw
— SV Werder Bremen (@werderbremen) 30. September 2017
Der SV #Werder kümmert sich darum, genauere Erkenntnisse zur Situation zu erlangen. (2/2) #Nordderby #hsvsvw
— SV Werder Bremen (@werderbremen) 30. September 2017
Sie suchen seit fünf Stunden.
Und wenn ihnen keiner sagt, dass das Spiel vorbei ist, dann suchen sie noch morgen… https://t.co/zdR1WkkDAo
— vert et blanc (@vertblanc) 30. September 2017
Im Autoland ???????? mit dem Auto zum Spiel ist für @PolizeiHamburg verdächtig. Muss man sich mal überlegen.#schikane #hsvsvw https://t.co/LaSjDlUo19
— Fankongress 2016 (@Fankongress) 30. September 2017
Die #Polizei #Hamburg mit ihrer Lieblingsstrategie. Extrem lange und gründliche Kontrollen, die ein pünktliches Ankommen unmöglich machen.
— komaru (@komaru_u) 30. September 2017
Und nach den Kontrollen, während das Spiel läuft, wird man wieder zurückgeschickt. Größtmögliche Schikane halt. Ohne Chance auf TV irgendwo.
— komaru (@komaru_u) 30. September 2017
Prognose: Das ist klar gewollt und wird jedes Jahr von der #Polizei durchgezogen bis es niemand mehr versucht in Richtung HH zu kommen.
— komaru (@komaru_u) 30. September 2017
Wurden wieder (zum 3. Mal in Folge) Bremer Ultras von der Hamburger Polizei gestoppt? Werder weiß davon noch nichts. #HSVSVW
— Moritz Cassalette (@MCassalette) 30. September 2017
Ich frage mich, wie das Spiel gewesen wäre, wenn unsere Ultras richtig hätten Stimmung machen können... #Werder
— Sina (@_sinasophie_) 30. September 2017
"Konspirative Anreise" ist das eigentlich ein offizieller Straftatbestand? Frage für 1 Freund #hsvsvw #werder #fanrechte https://t.co/9MrGgNgilr
— Edgar Lopez (@EdLopez86) 30. September 2017