20.11.2015 - SC Preußen Münster

Präsidium zeigt sich gegenüber Ultras gesprächsbereit


Die Fankurve bleibt beim morgigen Heimspiel von Preußen Münster gegen Wehen Wiesbaden erneut geschlossen. Dieses Mal wegen einer DFB-Strafe. Das Preußen Münster Präsidium meldet sich nun mit einer ausführlichen Stellungahme zu Wort und signalisiert Gesprächsbereitschaft in Richtung Ultras.

Der Verein betont in dem Statement, dass man stets den direkten Dialog mit der Fanszene gesucht habe, auch nach den Pyrotechnik-Vorfällen beim Heimspiel gegen Hansa Rostock. Die Polizei habe demnach nicht die Kontrolle im Preußenstadion übernommen. Selbstkritisch gibt sich das Präsidium beim Umgang mit dem Thema Alkoholverbot. „Auch für den Verein war das keine alltägliche Situation, beziehungsweise Entscheidung, mit der man im Nachhinein anders umgehen würde und Fehler eingesteht“, heißt es dazu in der Mitteilung des Präsidiums.

Weiter heißt es darin: „Natürlich möchte der Verein Fans in bunten Kurven, die für Stimmung sorgen und mit ihren Choreografien und Gesängen die Mannschaft antreiben. Allerdings kann und darf dies nur im Rahmen geltender Gesetze geschehen. Die Freiheit des Einzelnen endet spätestens da, wo andere zu Schaden kommen können. Eine solche Grenze wurde beim Spiel gegen Hansa Rostock deutlich überschritten. Die daraufhin selbst beschlossene Blocksperre war kein vorauseilender Gehorsam gegenüber dem DFB, wie es in den Flugblättern der Gruppo Resistente heißt, sondern eine bewusste Entscheidung und ein deutliches Signal nach außen, dass die rote Linie überschritten wurde und der Verein das Verhalten einiger Anhänger nicht länger hinnimmt. Denn unabhängig von der Diskussion um die Gefährlichkeit von Pyrotechnik ist deren Einsatz verboten und der Verein kann und will bestehende Gesetze im Preußenstadion nicht außer Kraft setzen.“

Zum Thema DFB-Strafen heißt es von Preußen Münster: „Im Rahmen des Zulassungsverfahrens zur 3. Liga muss darüber hinaus jeder Verein die DFB-Gerichtsbarkeit anerkennen und sich den DFB-Regularien unterwerfen. Von einem einzelnen Verein wie dem SC Preußen kann man nicht erwarten, dass er sich dem widersetzt und gegebenenfalls nicht mehr am Wettbewerb teilnehmen darf. Dementsprechend muss der Verein auch die Konsequenzen für die Verfehlungen seiner Anhänger tragen und die durch das DFB-Sportgericht ausgesprochenen Strafen akzeptieren. Was nicht bedeutet, dass der Verein die Urteile widerstandslos hinnimmt, sondern sich im Gegenteil sehr um das Abwenden noch weitreichenderer Strafen bemüht. Dies ist zuletzt in vielen Fällen, etwa bei Rotsperren oder beim Verzicht des DFB auf eine empfindliche Geldstrafe für die Vorkommnisse beim Rostock-Spiel, gelungen.“

Laut Präsidium läge es nun an allen Konfliktparteien den Dialog wieder in Gang zu setzen: „Zumindest für die Vereinsführung gilt: Die Gesprächsbereitschaft ist ungebrochen“, so das Präsidium zum Abschluss. Wenn man die Stellungnahme der Gruppo Resistente liest, kann dieser Zug aber schon abgefahren sein. Auch das Fanprojekt ist der Meinung, dass Fans von Vereinsgremien zumeist als Problem angesehen werden. (Faszination Fankurve, 20.11.2015)

Fanfotos SC Preußen Münster




Weitere News:
24.11.2021: „Mehrere Fans durch Reizgas und gezielte Schläge verletzt“
20.11.2021: Auseinandersetzungen zwischen Münster-Fans & der Polizei
27.10.2021: „Unsere Kurve-Unsere Regeln“: Pyro & organisierte Stimmung
22.08.2021: Erster Auftritt von neuem Kollektiv der Ultras
12.08.2021: Fede Nerblo: Neues Kollektiv der Ultras & neuer Standort

Alle 109 News anzeigen