30.01.2020 - SC Preußen Münster

Preußen Münster-Fanszene tritt nicht mehr wie gewohnt auf


Weil Fans von Preußen Münster beim Heimspiel am 13. Dezember 2019 gegen 1. FC Magdeburg Pyrotechnik im Block O des Preußenstadions zündete, soll dieser Bereich zum Spiel gegen Duisburg am kommenden Samstag vom restlichen Stehplatzbereich abgetrennt werden.

„Am Montag wurde im Rahmen des Sicherheitsgesprächs verkündet, dass der Block O als Standort der aktiven Fanszene vom Stehplatzbereich abgetrennt wird und in Zukunft nur noch über die Blöcke A/B, also die Sitzplatztribüne zu erreichen ist. Der Zugang über Block N bleibt ab Stadionöffnung bis zum Spielende geschlossen. Dies erfolgt als Reaktion auf den Einsatz von Pyrotechnik im Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg und wurde bereits vor dem Jena-Spiel so entschieden“, machte die Fanszene von Preußen Münster die Sanktion des Vereins gestern öffentlich.


Mit der Abtrennung des Blocks, soll der Bereich der aktiven Fanszene, in dem zuletzt Pyrotechnik gezündet wurde, besser kontrolliert werden können, damit geschmuggelte Pyrotechnik einfacher gefunden werden kann. So zumindest die Theorie. Die aktive Fanszene von Preußen Münster kritisiert die Maßnahme des eigenen Vereins und sieht darin einen Spaltungsversuch: „Die Maßnahmen zielen bewusst auf eine vollständige Isolierung der aktiven Fans in einem abgekapselten Hochsicherheitstrakt. Das Stadionerlebnis in Münster lebt seit jeher von der Bewegungsfreiheit im Heimbereich und dem Austausch zwischen Preußenfans verschiedener Couleur, er ist nicht nachzuvollziehen, wie man mitten im Abstiegskampf auf die Idee kommt den Heimbereich derart zu spalten“, so das Statement der aktiven Fanszene weiter.

Die aktive Fanszene von Preußen Münster ist wegen der neuen Maßnahmen zu dem Schluss gekommen, bei Heimspielen vorerst nicht wie gewohnt aufzutreten. Die Mannschaft, die sich aktuell im Abstiegskampf der 3. Liga befindet, wurde darüber bereits unterrichtet: „Thomas Hennemann hat sich endgültig für das Amt des Veranstaltungsleiters disqualifiziert, mit seinen Ansichten zu Fanbelangen und seiner Art mit Preußenfans umzugehen ist er für Preußen Münster nicht mehr tragbar. Wir können und werden diese Maßnahmen in keinem Fall akzeptieren und sehen uns daher gezwungen bei Heimspiel bis auf weiteres nicht wie gewohnt in Erscheinung zu treten. Dieser Schritt fällt uns besonders aufgrund der sportlichen Lage sehr schwer, es ist angesichts der aktuellen Entwicklung allerdings alternativlos. Der Mannschaft haben wir unsere Beweggründe bereits persönlich mitgeteilt“, heißt es dazu in dem Statement der Fanszene. Zwischen Fans und Spielern kam es zuletzt zu einem besseren Zusammenhalt, der für den Abstiegskampf nicht unwichtig ist, der nun jedoch in Gefahr scheint.


Die aktiven Preußen Münster-Fans machen den Veranstaltungsleiter, der für die aktiven Fans zunehmend zu einer Persona non grata wird, für die Sanktionen verantwortlich. Bereits im April 2019 kam es zwischen ihm und der aktiven Fanszene, die sich in Münster nach der Auflösung der Gruppen Deviants Ultras und Gruppo Resistente, hinter dem „Gezweifelt aber nicht gebrochen“-Banner und der „Sportclub“-Zaunfahne​ neu formiert hat, zu Meinungsverschiedenheiten.

Damals verhängte der Verein ein Materialverbot für den Block O, das eigentlich bis zum Saisonende Gültigkeit haben sollte, aber schon bald wieder zurückgenommen wurde (Faszination Fankurve berichtete). Die aktive Fanszene kritisiert in der neuerlichen Eskalation zwischen beiden Seiten, dass der Fanbeirat Burkhard Brüx und das Fanprojekt im Vorfeld nicht in die Entscheidung mit einbezogen worden sein sollen. (Faszination Fankurve, 30.01.2020)


Fanfotos SC Preußen Münster




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