07.05.2019 - SC Preußen Münster

Preußen Münster nimmt Materialverbot zurück


Der SC Preußen Münster hatte die eigene aktive Fanszene für die restliche Saison eigentlich mit einem Materialverbot belegt, so dass bei Heimspielen die Mitnahme von Zaunfahnen, Fahnen, Doppelhaltern, Trommeln und Megaphonen in Block O im Preußenstadion untersagt war. Für das Heimspiel gegen den Karlsruher SC wurde dieses Verbot nun zurückgenommen.

Das Verbot wurde wegen Pyrotechnik-Vorfällen in Block O bei den Heimspielen gegen Osnabrück und Meppen ausgesprochen. „Dieses Verbot erfolgte aus Sicherheitsgründen in enger Absprache mit der Polizei, der Feuerwehr und dem Sicherheitsbeauftragten des Vereins auf Grund der Vorkommnisse in Block O im Zusammenhang mit dem missbräuchlichen Abbrennen von Pyrotechnik bei den Spielen gegen den VfL Osnabrück und dem SV Meppen“, erklärte Thomas Hennemann, der bei Heimspielen von Preußen Münster Veranstaltungsleiter ist, das ausgesprochene Verbot am 24. April 2019 gegenüber der Faszination Fankurve-Redaktion.

Am gestrigen Montag gab Preußen Münster nun bekannt, dass das Verbot für das Heimspiel gegen den Karlsruher SC am kommenden Samstag aufgehoben wurde. Bei Preußen Münster wünscht man sich zum Saisonende ein Fest auf dem Rasen und auf den Rängen. „Damit dieses Fest über 90 Minuten hinaus möglichst stimmungsvoll und lautstark wird, hebt der Sportclub das verhängte Materialverbot für die Ultras in Block O wieder auf“; teilte der Drittligist dazu gestern mit. „Wir möchten unseren Fans damit einen Schritt entgegenkommen und gemeinsam nach vorne schauen. Über die Vorwürfe, dass die Maßnahmen der Polizei einfach blindlinks umgesetzt werden, habe ich mir viele Gedanken gemacht und wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir durch diese Entscheidung unseren guten Willen zeigen und eine Gesprächsbasis für die neue Saison schaffen möchten“, begründete Hennemann den Beschluss, das Verbot aufzuheben: „Wir wollen das letzte Heimspiel gemeinsam feiern und einen schönen Saisonabschluss im Preußenstadion haben.“

Erst Anfang April 2019 bekräftigten DFB und DFL, dass die Anlage 9 der Richtlinien zur Verbesserung der Sicherheit bei Spielen der Bundesliga, 2. Bundesliga und der 3. Liga, in der die Freigabe von Fanmaterialien geregelt ist, auch nach Ende der Pilotphase zum Thema bestehen bleibt. Die Verbände sehen somit vor: „Fan-Utensilien sind ein fester Bestandteil der Fankultur in Deutschland und sollen nicht als Privilegien angesehen werden. Hierdurch können Fans ihre Zuneigung zu ihren jeweiligen Klubs ausdrücken und für positive Stimmung und tolle Bilder in den Stadien sorgen. Für viele Fans ist es nur schwer nachvollziehbar, warum die Vorgaben für die Mitnahme von Fan-Utensilien in den Stadien sehr unterschiedlich ausfallen. Häufig führen Unklarheiten hierüber zu möglicherweise vermeidbaren Irritationen an den unterschiedlichen Standorten. Der DFB setzt sich dafür ein, dass Fan-Utensilien bundesweit einheitlich in den Fußballstadien zugelassen werden können“. Zwar kann es weiterhin zu Einschränkungen wegen einer „anlassbezogenen Gefahrenanalyse und Sicherheitsbeurteilung des Veranstalters“ kommen. In diesem Fall sollen Einschränkungen bei Fanmaterialien im Sinne der Verbände frühzeitig bekannt gegeben werden. Von der bundesweiten Fanorganisation Unsere Kurve wurde das Materialverbot in Münster sowie ein Vorfall in Freiburg zum Anlass genommen, um zu verdeutlichen, wie schwer es Fanszenen teilweise auch nach Verankerung von Anlage 9 in der Praxis haben, die üblichen Fanmaterialien erlaubt zu bekommen (Faszination Fankurve berichtete). (Faszination Fankurve, 07.05.2019)

Fanfotos SC Preußen Münster




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