Am Freitagabend wurde der Würzburger Kickers-Spieler Leroy Kwadwo beim Auswärtsspiel in Münster von einem einzelnen Preußen-Fan rassistisch beleidigt. Die Münsteraner Fans solidarisierten sich mit dem Würzburger Spieler und gaben Hinweise auf den Täter.
Zudem reagierten die Heimfans mit „Nazis raus“-Rufen und stärkten FWK-Kicker Leroy Kwadwo so den Rücken, der sich deshalb für „die Menschlichkeit“ dieser SCP-Fans bedankte (Faszination Fankurve berichtete).
Der SC Preußen Münster gab gestern bekannt, dass der für die rassistische Beleidigung verantwortliche Fan identifiziert wurde: „Dank des beherzten Auftretens der übrigen Stadionbesucher konnte er unmittelbar zur Personalienfeststellung in Gewahrsam genommen werden. Ihm droht nun eine Anklage wegen Volksverhetzung, die mit Geld- oder Freiheitsstrafen geahndet werden kann“, teilte der Drittligist dazu mit.
Preußen Münster sprach gegen den identifizierten Fan ein bundesweit gültiges Stadionverbot mit einer Laufzeit von drei Jahren aus, was die längste mögliche Laufzeit darstellt: „Das mindeste, das wir nun tun können ist, dass diese Person nicht mehr in unser Stadion kommt”, erklärte Vereinspräsident Christoph Strässer zur verhängten Strafe. Zudem kündigte der Verein an, die zu erwartende DFB-Strafe wegen dieses Vorfalls auf den Verursacher umzulegen.
Der Bundesgerichtshof hat 2016 entschieden, dass die Weitergabe von DFB-Strafen wegen Zuschauerfehlverhalten an die entsprechenden Verursacher erlaubt ist. Vereine, die mit einer Verbandsstrafe belegt werden, können sich das Geld somit bei ihren Fans wiederholen, falls die Verursacher, wie im aktuellen Fall in Münster, ausfindig gemacht wurden. Der Strafenkatalog des DFB sieht zudem vor, dass eine Strafe reduziert wird, falls der Verursacher ermittelt werden konnte. (Faszination Fankurve, 18.02.2020)
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