13.12.2020 - 1. FC Union Berlin

Pyroempfang für Teambus & Kritik an TV-Geldverteilung


Vorm gestrigen Samstagabendspiel der 1. Bundesliga nahmen Fans vom 1. FC Union Berlin die Ankunft des Mannschaftsbusses ihres Vereins am Stadion zum Anlass, um die Spieler beim Heimspiel gegen den FC Bayern München mit einer Pyroaktion und einem Feuerwerk in Empfang zu nehmen.

Die anwesenden Union-Fans zündeten zahlreiche rote Bengalische Fackeln sowie ein Feuerwerk. Die Aktion schien tatsächlich für zusätzliche Motivation bei den FCU-Spielern gesorgt zu haben. Auf dem Rasen ging der Underdog aus Köpenick gegen den deutschen Rekordmeister bereits in der vierten Minute in Führung. Im Verlauf des Spiels war auch innerhalb des Stadions an der Alten Försterei nochmal ein Feuerwerk zu sehen, das Union-Fans im Stadionumfeld abfeuerten. Erst in der 67. Minute gelang dem FC Bayern durch Lewandowski der Ausgleich zum 1:1 Endstand

Die Ultragruppe Wuhlesyndikat nahm das Heimspiel gegen den FC Bayern zum Anlass, um sich zur neuen Verteilung der Medienerlöse zu Wort zu melden, die die DFL unter der Woche bekanntgab (Faszination Fankurve berichtete). Die FCU-Ultras adressierten ihre Botschaft an Karl-Heinz Rummenigge, den Vorstandsvorsitzenden beim FC Bayern. Das Wuhlesyndikat machte nochmal deutlich, dass der FC Bayern 256 Millionen Euro an TV-Geldern bekommt, während ihr Verein lediglich 35 Millionen Euro erhält. Deshalb sei klar, dass ein fairer Wettbewerb nicht möglich sei. Eine Neid-Debatte wolle man deshalb trotzdem nicht aufmachen. Vielmehr gehe es um ein Gerechtigkeitsempfinden.

„Aber, lieber Karl-Heinz, wem erzählen wir das eigentlich? Seit Jahren blocken Sie alle Bestrebungen ab, die Bundesliga und Ihre Vereine wirtschaftlich näher zueinander zu bringen. Sie drohen den Klubs, sich alleine zu vermarkten, falls sie gegen den Status Quo opponieren wollen. Sie suchen demonstrativ den Schulterschluss mit Oligarchen und Investoren, um deutlich zu machen, wie wenig Interesse Sie am Fußball und den Menschen, die den Fußball lieben, haben. Die Verteilung der Fernsehgelder ist seit der Einführung stetig zu Ihren Gunsten verändert worden. Und eigentlich geht’s gar nicht um die Erlöse der DFL. Die Bundesliga ist doch nur die Eintrittstür für das richtig große Geschäft in Europa. Da wollen Sie hin! Und am liebsten da bleiben. In Turin, Barcelona oder Paris ist es halt viel schöner, als sich in Paderborn, Bielefeld oder im Osten Berlins den Hintern platt zu sitzen. Herr Rummenigge, jetzt stehts bestimmt schon 3:0 für Ihre Bayern. Das ist doch langweilig. Seien Sie ehrlich und sagen Sie es endlich: Sie wollen die Super-Liga! Nur noch große Spiele und große Vereine, teure Spieler und Mega-TV-Einnahmen. Das ist ok. Ehrlich“, so die Worte vom Wuhlesyndikat an Rummenigge, die auch im Programmheft von Union Berlin zum Spiel gegen die Bayern veröffentlicht wurden. Vor der Gegengerade hing gestern zudem während der gesamten Spielzeit ein großes „Neuer Schlüssel - Alte 'Fairness'... Für eine gerechtere Verteilung der TV-Gelder!“-Spruchband der Union-Fans zum Thema, das während der Fernsehübertragung deutlich zu sehen war. (Faszination Fankurve, 13.12.2020)

Fanfotos 1. FC Union Berlin




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