Rückkehr der FC Bayern-Ultras & Hopp-Plakate

Die Ultras vom FC Bayern München sowie die weiteren aktiven Gruppen der Südkurve kehrten beim heutigen Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim zurück ins Stadion. Auf einem Spruchband der Schickeria München ging es auch wieder um TSG Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp.

Doch Beleidigungen blieben dabei aus. „Alles beim Alten! Wir sind wieder da - Dietmar Hopp bleibt ein ganz feiner Ehrenmann“ stand auf dem Spruchband der FC Bayern-Ultras geschrieben. Vor der Corona-Unterbrechung sorgten beleidigende Spruchbänder von FC Bayern-Ultras in Richtung Hopp für große Aufregung. Die FC Bayern-Fans solidarisierten sich damals mit den Ultras von Borussia Dortmund, weil diese mit einer Kollektivstrafe belegt wurden. Die FC Bayern-Ultras verwendeten deshalb die Fadenkreuz-Symbolik und beleidigende Ausrichtung der BVB-Fans. Das Auswärtsspiel des FC Bayern in Sinsheim stand am 29. Februar 2020 deshalb kurz vorm Abbruch. Eine Fernsehdokumentation machte im Nachgang selbst Teilen des TSG Hoffenheim-Fanlagers deutlich, dass die Geschehnisse in Sinsheim „ein großes Schauspiel“ gewesen sein sollen (Faszination Fankurve berichtete).

Die Comeback-Kurve:
"Alles beim Alten:
Wir sind wieder da.
Dietmar Hopp bleibt ein
ganz feiner Ehrenmann."
Nun ja. Da war doch mal was... #FCBTSG pic.twitter.com/AF5909SiVA

— Patrick Strasser (@AZ_Strasser) October 23, 2021

Der DFB überarbeitete seitdem den eigenen Drei-Stufen-Plan und erklärte vor Beginn dieser Saison, dass nun nicht nur „Diskriminierungen“, sondern auch „personifizierte Gewaltandrohung“ zum Auslösen des Drei-Stufen-Plans herangezogen werden sollen und damit zum Abbruch von Bundesliga-Spielen führen können. Als Beispiel für „personifizierte Gewaltandrohung“ nannte der DFB dabei „Personen im Fadenkreuz“ (Faszination Fankurve berichtete). Doch die FC Bayern-Ultras verzichteten beim heutigen Heimspiel gegen Hoffenheim auf Beleidigungen gegen Hopp, der auch nicht im Fadenkreuz gezeigt wurde.

Auch das „Nur nen Fuffi für nen Apfel? Beim Obsttaxi zahlen wir immer nen Huni“-Plakat spielte auf Dietmar Hopp an, der laut der angesprochenen Dokumentation auf dem Golfplatz gerne ein großzügigesTrinkgeld beim Kaufen eines Apfels gibt. Die FC Bayern-Fans zahlen laut eigenen Angaben beim Kokstaxis jedoch mehr für einen „Apfel“. Das „Der Fanclub weiße Weste grüßt den letzten richtigen Fußballfan“-Plakat spielte auf ein Zitat von Hopp-Anwalt Christoph Schickhardt an, der den TSG-Mäzen als „letzten richtigen Fußballfan“ bezeichnete.

„Demut und Reformen in der Pandemie versprochen - Bis jetzt nur heiße Luft und Heuchelei - Der Fußball gehört den Fans!“, war auf einem weiteren Spruchband in der Südkurve München zu lesen. Damit kritisierten FC Bayern-Fans, dass nach der Corona-Unterbrechung keine grundlegenden Reformen im deutschen Profifußball durchgeführt wurden, obwohl „Demut“ damals ein mehrfach verwendetes Wort war. Weitere Spruchbänder in der Südkurve richteten sich an zurückgekehrte sowie an ausgeschlossene Stadionverbotler, gegen den Videobeweis, eine Gratulation zu 25 Jahren Munich Maniacs sowie ein Gedenkspruchband für einen Verstorbenen. Alle Fotos gibt es bei der Südkurve München.

Der FC Bayern gewann das heutige Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim deutlich mit 4:0. Das Stadion in München Fröttmaning durfte heute erstmals mit 60.000 Fans gefüllt werden. Die aktiven Gruppen der Südkurve München hatten unter der Woche ihr Comeback angekündigt und erklärt: „Ab dem kommenden Heimspiel werden wir zuhause – sofern sich die Situation nicht wieder verändert – wieder in die Kurve gehen und singen“ (Faszination Fankurve berichtete). (Faszination Fankurve, 23.10.2021)