21.12.2016 - FC Bayern München

Schickeria boykottiert Auswärtsspiel bei RB Leipzig


Vor dem heutigen Heimspiel des FC Bayern München gegen Rasenballsport Leipzig gab die Ultràgruppe Schickeria München bekannt, das Auswärtsspiel in der Rückrunde bei RB Leipzig zu boykottieren. Zudem hat die Schickeria einen kritischen Text zum modernen Fußball und RB Leipzig verfasst.

„Wir werden bei diesem Heimspiel in unserer Kurve stehen und für unsere Farben singen. Beim Rückspiel im Zentralstadion wird unsere Gruppe nicht präsent sein. Es gibt verschiedene Arten, mit der Situation umzugehen, dieser Weg ist der, auf den wir uns als Gruppe geeinigt haben“, heißt es im heutigen Spieltagsflyer Süddkurvenbladdl der Schickeria.


Heute soll vor der Südkurve München eine „Gegen den modernen Fußball“ Zaunfahne platziert werden, die älter als RB Leipzig sein soll. Die Schickeria verweist zudem auf die kritische Stellungnahme des Club Nr. 12 zum Thema RB Leipzig (Faszination Fankurve berichtete). Zudem hat die Ultràgruppe einen eigenen Text zum Thema verfasst, der RB Leipzig als Spitze des Eisbergs in der Entwicklung des modernen Fußballs sieht. RB Leipzig reize jedoch auch nur die Spielregeln aus, denen auch die anderen Bundesligavereine folgen würden.

„Die Mannschaft von RedBull, für die der Standort Leipzig aus wirtschaftlichen wie aus strategischen Überlegungen ausgesucht wurde, ist für uns derzeit die Spitze des Eisberges dieser Entwicklung, weil dieses Team einzig und allein deswegen besteht, um für einen Energie-Drink zu werben. Diese Mannschaft hat keinen Verein mit Geschichte und keine gewachsene Fanbasis hinter sich. Beides sind für uns zentrale Elemente der emotionalen Seite des Fußballs in den Profiligen. Allerdings halten wir es auch für falsch, RedBull abzulehnen ohne sich bewusst zu machen, dass dieses Konstrukt auf der wirtschaftlichen Ebene nur die Spielregeln ausreizt, denen letztendlich alle Profivereine folgen. Des Weiteren muss man sich auch in Erinnerung rufen, dass auch wir Fans ein Teil des Ganzen sind, den Spielregeln folgen und das Rad am Laufen halten. Immer dann, wenn wir Eintrittskarten kaufen, und aus der Fankurve Atmosphäre verbreiten, werden wir zum Teil des Produkts. Gerade für kritische Fans stellt dies natürlich einen Widerspruch dar, der die Kritik an der Kommerzialisierung zu einem Spagat macht. Das Spiel gegen die Mannschaft von RedBull ist für uns trotzdem eine Gelegenheit zu sagen, dass wir dieses Werbekonstrukt ablehnen, das die emotionale Seite des Fußballs mit Füßen tritt. Wir lehnen es genauso ab, wie die derzeitige Entwicklung im Profifußball allgemein, an der die Verantwortlichen unseres eigenen Vereins gehörig mitarbeiten. Wir wünschen uns einen Fußball, in dem die Bedeutung von Fans und die Identifikation mit Vereinen mit Geschichte eine zentrale Rolle einnimmt. Wir wünschen uns eine Zukunft für diesen Fußball, weil seine emotionale Seite in unseren Leben eine große Rolle spielt“, heißt es im Spieltagsflyer der Schickeria. (Faszination Fankurve, 21.12.2016)

Hier geht es zum gesamten Statement der Schickeria.

Fanfotos FC Bayern München




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