Schickeria boykottiert Auswärtsspiel in Anderlecht

Die Ultràgruppe Schickeria München wird beim Champions League Auswärtsspiel am 22. November 2017 nicht als Gruppe auftreten. Die Ultras des FC Bayern München wollen mit ihrem Fernbleiben ein Protestzeichen gegen die hohen Eintrittspreise setzen. In Belgien müssen FC Bayern Fans 100 Euro pro Ticket zahlen.

„Wir werden beim Auswärtsspiel gegen Anderlecht als Gruppe nicht auftreten. Ein Kartenpreis von 100€ für ein Vorrundenspiel ist für uns eine Unverschämtheit. Dass der FC Bayern die Karten für die Bayerfans subventioniert, so dass bei Euch und uns am Ende nur 70€ abgebucht werden, ist löblich, ändert aber nichts am allgemeinen Trend, Gästefans immer öfter mit übertriebenen Preisen zu konfrontieren, den Anderlecht mit 100 € pro Karte nun auf die Spitze getrieben hat. Es wollen so viele Mitglieder unserer Gruppe diesen Preis nicht zahlen und dort nicht ins Stadion gehen, dass wir nicht unser normales Programm abspulen können und wollen. Wir konnten und wollten auch nicht wieder eine Protestaktion wie gegen Arsenal oder Paris machen, hoffen aber trotzdem, mit unserem Nicht-Auftreten nochmal eine Diskussion anzustoßen, eine Lösung für sozialverträgliche Eintrittspreise bei Europacupspielen anzustoßen“, heißt es in der Erklärung der Schickeria im Spieltagsflyer „Südkurvenbladdl“ zum heutigen Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund.

FC Bayern Ultras protestierten zuletzt in Paris gegen Ticketpreise von 75 Euro (Faszination Fankurve berichtete), kritisierten aber auch das Vorgehen des eigenen Vereins bei der Preisgestaltung für Gästefans in der Arena in München. Im Oktober 2015 setzten die Fanszene des FC Bayern München schon Mal ein Protestzeichen gegen hohe Eintrittspreise für Gästefans in der Champions League, als der Gästeblock bei Arsenal für fünf Minuten leer blieb. Schon damals betonten die aktiven FC Bayern Fans, dass es nicht darum geht, die Eintrittspreise bei einem einzigen Spiel zu kritisieren, sondern die allgemeine Entwicklung. Mit den Preisen, die der RSC Anderlecht nun verlangte, scheint das Fass für Teile der Fanszene des deutschen Rekordmeisters endgültig übergelaufen zu sein. (Faszination Fankurve, 04.11.2017)