12.06.2017 - FC Bayern München

Schickeria kritisiert Meisterfeier & Agentur-Choreo



Über die Meisterfeier des FC Bayern München mit dem Auftritt von Anastacia in der Halbzeit und Action-Kameras an Weißbiergläsern wurde medial viel berichtet. Nun meldet sich die Ultràgruppe Schickeria München zum Saisonfinale zu Wort und kritisiert nicht nur die Choreografie einer Evantagentur.

Diese verteilte im Auftrag des Vorstands der FC Bayern München AG Zettel in weiten Teilen des Stadions (Faszination Fankurve berichtete). Die Schickeria München fragt nach dem Sinn dieser Aktion: „Fangen wir mit der durch eine Eventagentur organisierten Choreographie an. Choreographien sind in München traditionell Hoheitsgebiet der Fans. Sie werden unter Einsatz von Herzblut und vielen Arbeitsstunden in Eigenarbeit angefertigt. Darin unterscheiden wir uns von Vereinen wie Juve, Real Madrid oder Barcelona, die sich solche Aktionen regelmäßig einkaufen. Der FC Bayern scheint nun auch diesen Weg beschreiten zu wollen und wird somit ein Alleinstellungsmerkmal unter Europas Topclubs aufgeben. Wie der Club Nr. 12 recht schön formuliert hat, macht der Verein damit seine eigenen Fans zu einer lebenden Kulisse, zum Teil einer Inszenierung für die er viel Geld bezahlt, um den Zuschauern vor den TV-Schirmen ein bestimmtes Bild zu suggerieren. Welches Bild genau das sein soll, können wir gar nicht sagen, beziehungsweise wissen wir auch nicht, ob die Auftraggeber vom Vorstand davon eine genaue Vorstellung haben. Wie geschrieben, werden bei uns solche Aktionen normalerweise von Fans vorbereitet, die das in ihrer Freizeit tun, um der Mannschaft einen kleinen Motivationskick zu verpassen, um zu zeigen, dass heute ein ganz besonderes Spiel ist oder um sich bei der Mannschaft für etwas zu bedanken. Letzteres machte die Südkurve an diesem Tag bei Philipp Lahm mit einer kleinen Aktion. Der FCB wusste seit einigen Wochen davon, dass dies geplant war. Was sollte also mit dem Auftrag an die Agentur bezweckt werden? Extramotivation für das Freiburg-Spiel brauchte die Mannschaft wohl kaum. Der Verein wird sich hiermit auch nicht beim Rest der Mannschaft bedanken wollen, zumindest wurde das nicht so kommuniziert. Nun könnte man natürlich sagen, ihr Fans macht manchmal auch Aktionen um einfach zu zeigen, wie kreativ ihr seid, was ihr drauf habt, etc. Das stimmt auch. Ab und an will man sich eben auch selbst mal was beweisen und verbindet das mit einer schönen Aktion für Mannschaft und den Verein, die es vielleicht bei diesem Spiel nicht unbedingt gebraucht hätte. Nun wird ja aber niemand ernsthaft in Zweifel gezogen haben, dass der FCB es sich leisten kann, eine Agentur zu engagieren, die ein Muster für ihn auslegt. Daher dürfte dieses Motiv wohl auch ausscheiden. Also stellen wir einfach nochmal explizit die Frage: Wieso brauchte es diese bezahlte Choreographie, obwohl man seit einigen Jahren weiß, dass dies von weiten Teilen der Fanszene als absoluter Affront verstanden wird?“


Aber nicht nur die Choreografie der Eventagentur wird von der Schickeria kritisiert, sondern auch mit welchen Mitteln in diesem Jahr ein Platzsturm der FC Bayern Fans verhindert wurde: „Mit allen Mitteln sollten Szenen wie im letzten Jahr, als tausende fröhlich und friedlich auf dem Rasen feierten, verhindert werden. Man kann geteilter Meinung sein, aber ab und an gehört es bei einem Erfolg eben dazu, dass die Fans auf dem Rasen rumspringen. Hannover und Köln sind ja dieses Jahr zwei sehr schöne Beispiele dafür. Umso spontaner, umso schöner natürlich“, heißt es dazu von der Schickeria, die öffentlich macht, dass Fluchttore zum Spielfeld beim Heimspiel gegen Freiburg im gesamten Stadion verschlossen, das Fangnetz teilweise mit Metallkabelbindern am Zaun befestigt und der Zaun an der Südkurve teilweise mit Schmierseife eingerieben war, um so einen Platzsturm zu verhindern. Vor allem die Schmierseife wäre laut Angaben der Ultràgruppe ein erhebliches Sicherheitsrisiko für die FC Bayern Fans gewesen, falls es nicht von den aktiven Fans, die die Abschiedsaktion für Philipp Lahm vorbereitet haben, bemerkt worden wäre. (Faszination Fankurve, 12.06.2017)

Fanfotos FC Bayern München




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