03.12.2015 - Borussia Mönchengladbach

Sottocultura kritisiert Umbau des Gästeblocks


Nach den Vorfällen beim Derby gegen den 1. FC Köln im Februar, als Gästefans den Rasen betraten, hat Borussia Mönchengladbach nun seine Umbauarbeiten am Gästeblock abgeschlossen. Sottocultura zeigt kein Verständnis für die Maßnahmen und fordert den Club zum Umdenken auf.

Im Kurvenheft der Gladbacher Ultragruppe „Blockflöte“ gegen Hannover 96, äußert sich Sottocultura zu den Umbauten am Gästeblock, die Borussia Mönchengladbach aufgrund des Derbys gegen den 1. FC Köln vornahm. Die Ultras halten die umgesetzten Maßnahmen weder für angebracht, noch für zielführend.

„Nach den Ereignissen rund um das letzte Derby im Februar hyperventilierte die deutsche Sportjournallie und die Scharfmacher dieser Republik bekamen einmal mehr neues Wasser auf ihre Mühlen.“ Während zunächst wenig passierte, änderte sich zum Sommer hin einiges „nicht gerade zum Besseren für die Fans“.

Neben dem bisherigen Fangnetz, das vor dem Block an zwei aufragenden Stangen befestigt ist, wurde ein zweites Netz angebracht, das sich vom Zaun des Stehblocks bis zum Dach erstreckt. Das ergänzte Netz ist näher und höher als das bisherige und sorgt für verschlechterte Sichtverhältnisse für Gästefans, was für Sottocultura „allein schon kritikwürdig ist“. Zusätzlich hinterfragt die Gruppe den Sinn der Maßnahme, ein zweites Netz zu spannen, wenn das vorherige Netz bereits alle Gegenstände in Richtung Spielfeld abfängt.

Zusätzlich wurde in der Sommerpause mit der Verglasung begonnen. An den Seiten des Blocks wurden die bisherigen Zäune durch Plexiglas ausgetauscht. Auch hier erschließt sich für Sottocultura die Sinnhaftigkeit nicht, da es in diesen Bereichen nie zu Problemen kam. In der zurückliegenden Länderspielpause wurde schließlich auch die Front des Gästeblocks verglast. Das „Projekt ‚Aquarium Mönchengladbach‘“ scheint hiermit abgeschlossen zu sein. Zudem wurden die Begrenzungen teilweise noch weiter erhöht, was den Gästeblock im BORUSSIA-PARK zu einem der „fanunfreundlichsten Gästeblöcke der Liga“ mache. Nach der kleinen und verwinkelten Front hätten Gästefans es durch das Plexiglas jetzt noch schwerer, den Block optisch ansprechend zu gestalten. Zusätzlich erschwere das Ansingen gegen eine Wand die akustische Unterstützung beträchtlich.

Kurz nach dem Derby waren noch drastischere Maßnahmen geplant. Ursprünglich sollte Draht auf den Absperrungen angebracht werden und die Stehplätze komplett von Sitzplätzen eingerahmt werden. Der Umbau konnte jedoch nicht wie zunächst geplant realisiert werden.
Sottocultura hält fest, dass neben der Fanunfreundlichkeit die umgesetzten Maßnahmen in keiner Weise gerechtfertigt seien und auch die Frage nach einer verbesserten Sicherheit eher verneint werden müsse. Nun werden „alle Gäste im Borussia-Park unter Maßnahmen zu leiden haben, die eine Aktion einer Fanszene herbeigeführt hat“. Zum Thema Sicherheit fragt die Ultragruppe: „Ist vorne nicht immer noch ein Tor, das aufgehen kann? Und lassen sich nicht auch die neu installierten Glasscheiben im Zweifel beseitigen, wenn man es unbedingt will?“ Als Beispiel wird ein Bruch des Plexiglases auf Schalke im Derby gegen den BVB angeführt.

Die Ultras bitten die Verantwortlichen ihre Entscheidung zu überdenken. Der Text endet mit einem Aufruf: „Gästefans sind keine Tiere! Für fanfreundliche Gästeblöcke!“ (Faszination Fankurve, 03.12.2015)

Fanfotos Borussia Mönchengladbach




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