19.08.2015 - Eintracht Braunschweig

Sponsor macht Werbung mit „Bullenjagd“


Cattiva Brunsivga macht öffentlich, dass bei Eintracht Braunschweig offensichtlich mit zweierlei Maß gemessen wird. Während der Verein sich von einem Spruchband der Ultras distanzierte, konnte ein Autoverkäufer in der Stadionzeitung mit dem Slogan „Perfekt für die Bullenjagd“ werben.


Eintracht Braunschweig war die Anzeige wohl spätestens seit Druckabgabe des Stadionmagazins bekannt. Vor der Südkurve zeigten die Fans von Eintracht Braunschweig am Samstag ein riesiges „In Braunschweig weiß ein jedes Kind, dass alle Bullen scheiße sind!“ Spruchband anlässlich des Spiels gegen RB Leipzig. Eintracht Braunschweig distanzierte sich von dem Spruchband und stellte klar, dass dieses nicht angemeldet war. Eine Distanzierung von der Werbeanzeige erfolgte nicht. Die Ultras meinen deshalb, dass der Verein mit zweierlei Maß misst und bei Fanaktionen genauer hinschaut, als bei Sponsorenaktionen. (Faszination Fankurve, 19.08.2015)


Faszination Fankurve dokumentiert den offenen Brief von Cattiva Brunsviga:

Sehr geehrte Damen und Herren der Eintracht Braunschweig GmbH & Co. KGaA,

gespannt verfolgen wir derzeit die losgelöste Debatte um das von Eintracht-Fans am Samstag präsentierte Spruchband „In Braunschweig weiß ein jedes Kind, dass alle Bullen scheiße sind“.

Auch Eintracht Braunschweig hat durch Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt am Montag in einer Stellungnahme verlauten lassen, dass sich der Verein von derartigen Verunglimpfungen gegen RB Leipzig distanziert.

Wie nun bekannt wurde, wirbt der Vertriebspartner eines Hauptsponsors in der aktuellen Ausgabe des Stadionheftes „Unser Aantracht – Am Spieltag“ von Eintracht Braunschweig mit einem Auto, dass „Perfekt für die Bullenjagd“ sei.
Dieser Slogan wurde demnach schon weit vor dem Spiel wissentlich von Eintracht Braunschweig abgedruckt – bis heute scheint dies für die Vereinsverantwortlichen jedoch kein Problem zu sein.

Es ist traurig wie hier offensichtlich mit zweierlei Maß gemessen wird, wobei wir deutlich anmerken wollen, dass auch das Werbebanner in unseren Augen nicht ansatzweise „Grenzen“ überschreitet.

Überrascht waren wir auch über die polemische Äußerung, dass ein Großteil der Fans das Spruchband und Gesänge mit Pfiffen quittiert haben sollen. Die nachfolgenden Videos sprechen für sich und zeigen deutlich auf, dass das angebliche „Pfeifkonzert“, was Herr Voigt und auch die Braunschweiger Zeitung gehört haben wollen, de facto nicht existierte.

https://www.facebook.com/groups/213830615299907/permalink/1156631894353103/

Der Form halber möchten wir anmerken, dass der Großteil der Pfiffe zu Beginn der zweiten Halbzeit den sich warmmachenden Spielern von RB Leipzig -die an der Südkurve vorbei liefen- galten und lediglich das ertönen von lauten Anfeuerungsgesängen nach etwa 5 Minuten der Wahrheit entspricht. Die bewusste Verbreitung von Unwahrheiten, um Stimmung gegen Fans zu machen, die die Machenschaften von Red Bull einfach „scheiße“ finden und das zum Ausdruck bringen, ist den Werten unseres Traditionsvereins schlichtweg unwürdig.

Verstehen Sie uns bitte nicht falsch, wir respektieren kontroverse Sichtweisen und sind mit Sicherheit nicht unfehlbar, aber wir sind stets ehrlich.
Selbstverständlich möchten wir Ihnen die Möglichkeit geben auch Ihre Sicht der Dinge darzulegen und uns zu erklären, warum ein Werbebanner im Vorfeld abgedruckt und ein vergleichbares Spruchband im Stadion deutlich abgelehnt wird und worauf Sie Ihre Wahrnehmungen im Stadion stützen. Hierfür empfiehlt sich das kommende Treffen, wo der Spieltag gemeinsam erörtert werden soll.

In Erwartung einer versöhnlichen Lösung
Cattiva Brunsviga am 19.08.2015

PS: Die Bewertung ob „Bullen jagen“ schlimmer ist, als sie als „scheiße“ zu betiteln, überlassen wir der Braunschweiger Zeitung und der Polizei – Herr Jonscher und Herr Grande werden in diesem Thema mit Sicherheit nicht müde.

Fanfotos Eintracht Braunschweig




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