20.02.2017 - Borussia Mönchengladbach

Spruchband gegen RB Leipzig sorgt für Aufregung


Über 200 Fangruppen von Fanclubs von Borussia Mönchengladbach unterstützten den Protestaufruf der Mönchengladbacher Fanszene gegen RB Leipzig. Doch für Aufregung sorgte gestern eines von vielen Spruchbändern in der Mönchengladbacher Nordkurve, das von Sottocultura gemalt wurde.

„Wir verurteilen jeden geworfenen Stein...“, stand auf dem ersten Teil des Spruchbands der Mönchengladbacher Ultras geschrieben, was sich zuerst wie eine Verurteilung der Dortmund-Vorfälle las. Mit dem zweiten Teil des Spruchbands kam jedoch der Teil „der euch Kunden nicht getroffen hat!“ zum Vorschein. Dieser Teil begrüßte die Steinwürfe von Borussia Dortmund auf Rasenballsport Leipzig Fans beim vorherigen Auswärtsspiel und kann als Gewaltverherrlichung verstanden werden.

Auch wenn dieses Plakat die bisher meiste Aufmerksamkeit auf sich zog, zeigten Sottocultura und andere Fans der Fohlenelf beim gestrigen Heimspiel gegen RB Leipzig zahlreiche weitere Protestplakate, die sich nicht nur gegen das Symptom RB Leipzig richtete, sondern auch gegen das System, das ein Aufkommen von RB Leipzig überhaupt zuließ.


„Verein für Leidenschaft vs eRkaufte Betriebssportgruppe“, „Radikale Bekämpfer unserer Werte“, „Borussia lebt nicht durch Events - gestaltet den Fußball mit uns Fans!“, „Königs: Entweder zu sagst kein einziges Wort zum Protest oder du sagst nur ein Wort, mit dem du dich hinter deine Fans stellst!“, „Zwischen Korruption, Vermarktung und Repression ist Red Bull ein Symptom. Das Problem ist das System!“, „50+1: Immer noch kein Leipziger Rechtsbruch, DFB?“, 117 Jahre Tradition in Schwarz-Weiß-Grün mit 80.000 Mitgliedern! Und ihr so?, „Was wir von RB Lernen: Der Fußball darf sich nicht weiter von den Fans entfernen!“, „Glückwunsch Grindel und ihr Medien-Trolle, euer liebstes Kind nun in der Opferrolle“, „Dick oder dünn, groß oder klein - Niemand muss Bulle sein!“, „Wenn der Ralf nicht weiter weiß, laufen die Drähte zu den Farmteams heiß! Wettbewerbsverzerrung stoppen!“ und Traditionserhalt nicht nur als Schein? Dann kann die Kritik an Red Bull nur der Anfang sein!“ war auf weiteren Plakaten in der Mönchengladbacher Nordkurve zu lesen.


„Ein großes Danke an alle Borussen, dass der Protest heute so gut geklappt hat! Wir werden uns, aller Medien-Hysterie und Leipzig-Freundlichkeit der Verbände zum Trotz, auch in Zukunft nicht unseren Mund verbieten lassen! Für Borussia! - Gegen Red Bull!“, bedankten sich die Ultras von Sottocultura nach dem Spiel. Laut Informationen des Sport-Informations Dienstes ermittelt der DFB-Kontrollausschuss wegen der Spruchbänder gegen RB Leipzig.

Neben dem Protestaufruf unterzeichneten die 202 Fangruppen und Fanclubs von Borussia Mönchengladbach auch den Stimmungsboykott, der in den ersten 19:00 Minuten des gestrigen Spiels, in Anlehnung an das Gründungsjahr der Borussia, ein Zeichen gegen das 2009 gegründete RB Leipzig setzen sollte. Dabei wurden, wie schon in Leipzig die Plakate mit der Aufschrift „Traditionsverein seit 1900“ Im Ober- und Unterrang präsentiert.

Während der ersten 19 Minuten fiel, anders als im Hinspiel in Leipzig kein Tor. Rasenballsport Leipzig gewann die Bundesligapartie vor 51.535 Zuschauern im Borussia-Park durch Tore von Forsberg und Werner bei einem Gegentreffer durch Vestergaard mit 1:2. (Faszination Fankurve, 20.02.2017)


Fanfotos Borussia Mönchengladbach




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