30.09.2014 - Fortuna Düsseldorf

Stadion-DJ spielt Trauermarsch für RB Leipzig


Am Sonntag demonstrierten 30.000 Fans von Fortuna Düsseldorf mit schwarzen Ponchos gegen RB Leipzig. Der Stadion-DJ spielte zum Einlaufen der Rasenballer den Trauermarsch von Chopin. Der Supporters Club und die Ultras Düsseldorf sind zufrieden mit dem Lauf des Protests.

Dieser schloss außerdem einen zehnminütigen Stimmungsboykott mit ein. In der Rheinischen Post entschuldigte sich der Vorsitzende von Fortuna Düsseldorf, Dirk Kall, für das Einspielen des Trauermarschs.

Der DJ, der sein Musikprogramm nicht mit dem Verein abspricht, spielte zudem "Kauf mich" von den Toten Hosen und "Money, Money, Money" von Abba. Er soll in Zukunft weiterhin freie Wahl bei der Liedauswahl haben. Die Supporters und Ultras aus Düsseldorf begrüßen dies und sehen darin einen Unterschied, der die Fortuna von anderen Vereinen unterscheidet. Sie freuen sich über die Ecken und Kanten des Vereins. (Faszination Fankurve, 30.09.2014)

Faszination Fankurve dokumentiert die Mitteilung von Supporters Club und Ultras Düsseldorf:

Fortuna, das war richtig!

Oft kritisieren wir unseren Verein dafür, dass er sich gerade zu Themen, die uns beschäftigen, nicht positioniert. Oft haben wir unseren Verein in der Vergangenheit als viel zu defensiv wahrgenommen - schien es doch oft so, als fehle am Ende die Konsequenz, klare Stellung zu beziehen. Doch momentan werden wir als aktive Fans aufs Positivste überrascht!

Eines der Themen, das aktuell nicht nur uns in Düsseldorf sehr beschäftigt, sondern ganz Fußballdeutschland, ist das Thema Red Bull Leipzig. Bei unserem Spiel gestern zeigte sich, dass die Abneigung gegen ein solches Kunstprodukt nicht nur von Ultras und anderen organisierten Fans in Düsseldorf getragen wird, sondern von 30.000 Menschen, die sich dem schwarzen Protest anschlossen und auch den Stimmungsboykott der ersten 10 Minuten unterstützten.

Wir sind stolz auf unseren Verein, dass er vor, während und nach dieser Begegnung auf allen Ebenen klare Kante gezeigt hat! Red Bull gehört nicht zu unserem Fußball, Red Bull wird nicht wie ein normaler Fußballverein behandelt! Diese Abgrenzung ist gerade vor unserer eigenen Geschichte als Traditionsverein unverzichtbarer Bestandteil unserer Identität!

Einige zusätzliche Worte möchten wir zu unserem Stadion-DJ Opa verlieren, der heute von der Presse wie die Sau durchs Dorf getrieben wird. Seit Jahren zeichnet sich die Musik bei uns dadurch aus, dass sie eben nicht die Ballermann-Charts wiedergibt, sondern Seele hat und zuweilen - auch bereits in der Vergangenheit schon - unsere Gegner auf ganz eigene Art "begrüßt". Auch diese "Kleinigkeiten" sind wichtig, um uns als Verein von anderen abzuheben. Auch diese Form der Meinungsäußerung muss erlaubt sein und es ist mehr als fragwürdig, warum die Presse sich heute hysterisch auf die gestrige Musikauswahl stürzt. Wie Hohn klingt in der Rheinischen Post der Verweis auf den DFB-Gedanken des Fair Play, den gerade der "Verein" Red Bull Leipzig mit seinen finanziellen Machenschaften und seinen Umgehungen von 50+1 und Lizenzauflagen mit Füßen tritt.

Leidenschaft zeichnet auch unseren Cheftrainer Olli Reck aus. Gerade seine deutlichen Aussagen im Rahmen des Alltagsgeschäfts werden von der hiesigen Presselandschaft regelmäßig gerne aufgenommen und eingefordert. Auch er hat seine eigene Meinung und sollte diese selbstverständlich jederzeit äußern dürfen. Wer Leidenschaft will, muss auch Charaktere mit eigener Meinung zulassen.

Fortuna, lass dir deinen Mund nicht verbieten! Kante zeigen, das war richtig!

Ultras Düsseldorf 2000
Supporters Club Düsseldorf

Fanfotos Fortuna Düsseldorf




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