04.02.2018 - Borussia Mönchengladbach

Stimmungsboykott spaltete Mönchengladbach-Fans


Am gestrigen Abend war Rasenballsport Leipzig bei Borussia Mönchengladbach zu Gast. Die aktive Fanszene von Borussia Mönchengladbach hatte sich vorab entschieden in den ersten 19:00 Minuten einen Stimmungsboykott durchzuziehen. Dies sorgte für Aufregung bei vielen Fans der Fohlenelf.

Anders als von einigen Medien dargestellt, wurde der gestrige Protest nicht nur von der Ultràszene von Borussia Mönchengladbach, sondern auch von der restlichen aktiven Fanszene von Borussia Mönchengladbach getragen, wie auch schon in der Vorsaison. Den entsprechenden Aufruf veröffentlichte die Ultràgruppe Sottocultura (Faszination Fankurve berichtete).

Als die aktive Fanszene gestern in den Stimmungsboykott trat, fühlten sich einige andere Borussia-Fans berufen, jetzt erst recht für Stimmung zu sorgen, was aber nur für einige Minuten und auch nur teilweise funktionierte, bevor Ruhe in der Nordkurve im Borussia-Park herrschte. Als die aktive Fanszene in Anlehnung an das Gründungsjahr von Borussia Mönchengladbach nach 19:00 Uhr den Stimmungsboykott beendete, gab es Pfiffe von anderen Borussia-Fans gegen die Protestaktion der Fanszene.

Der FPMG Supporters Club kritisiert die Pfiffe einiger Borussia-Fans gegen den Stimmungsboykott der eigenen aktiven Fanszene und sucht schon jetzt Vorschläge dafür, wie der Protest in der kommenden Saison aussehen kann: „So ging das Spiel also mit einigen Anfeuerungsrufen los, allerdings fand die Trotzreaktion auch schon nach wenigen Minuten ein Ende und es war still. An diesem Punkt, müssen sich viele in der Kurve einfach mal eingestehen, dass sie zu träge geworden sind. Auf die großen Worte, folgen keine Taten mehr. Das ist ganz normal, wenn man seit vielen Jahren und Jahrzehnten im Stadion steht und fast alles gesehen hat. Da nehmen wir uns auch nicht aus. Umso wichtiger ist es aber, die nachrückende Generation zu unterstützen, auch wenn man mal andere Ansichten hat. Dafür müssen beide Seiten an sich arbeiten, es geht nur zusammen. Wenn man zu einem Stimmungs-Boykott aufruft, schadet man der Mannschaft, die unsere volle Unterstützung braucht. Das konnte man oft hören und lesen. Ist es besser, wenn man nach 19 Minuten einen Teil der eigenen Fanszene auspfeift und den Support aus Trotz einstellt? Hilft das der Mannschaft weiter, die das so nötig braucht? Es werden persönliche Animositäten im Block offen ausgelebt, anstatt zusammen für die Ziele zu kämpfen, die wir alle haben. Das schadet uns allen und damit auch Borussia. Da es scheinbar viele Ideen für einen kreativeren Protest gegen RB gibt, möchten wir schon jetzt Vorschläge für die nächste Saison sammeln.“

Der FPMG Supporters Club sieht selbstkritisch ein, dass man vor dem Spiel besser hätte kommunizieren können, dass der Stimmungsboykott nicht nur von den Ultras, sondern auch von der restlichen aktiven Fanszene getragen wird.

Neben der „Traditionsverein seit 1900 - Borussia Mönchengladbach“-Botschaft waren in der Nordkurve zudem noch gegen RB Leipzig gerichtete Spruchbänder zu sehen, auf denen „Höher, schneller, weiter - Marketing um jeden Preis“, „Red Bull hat mehr Menschen auf dem Gewissen, als Spieler auf dem Platz“ und „Gewonnene Akzeptanz? Red Bull verleiht Realitätsverlust!!“ geschrieben stand. RB Leipzig gewann das Auswärtsspiel beim direkten Konkurrenten um die internationalen Plätze gestern vor 49.018 Zuschauern mit 1:0. (Faszination Fankurve, 04.02.2018)

Fanfotos Borussia Mönchengladbach




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