21.02.2017 - Wuppertaler SV

Tombola zur Finanzierung von Pyro-Strafe


Die Ultras Wuppertal wollen eine mögliche Verbandsstrafe wegen der Pyroaktionen bei den Feierlichkeiten zu ihrem 15. Geburtstag teilweise selbstfinanzieren (Faszination Fankurve berichtete). Nun gaben die Ultras bekannt, das nötige Kleingeld für die Aktion mit einer Tombola finanzieren zu wollen.

Beim vergangenen Heimspiel gegen Rödinghausen und beim kommenden Auswärtsspiel in Ahlen werden Lose verkauft und Spenden gesammelt, um eine Verbandsstrafe zumindest in Teilen zu finanzieren. „Auf den WSV wird in dieser Woche eine voraussichtlich vierstellige Geldstrafe vom Westdeutschen Fußballverband (WDFV) zukommen. Nach unserem Empfinden ist diese Geldstrafe lediglich ein Wirtschaften in die eigene Tasche des Verbandes und durch und durch unangebracht. Der Sinn, Pyrotechnik zu sanktionieren, war zunächst, dass durch das Abbrennen das Spielgeschehen gestört wird. Dies war am Freitag absolut nicht der Fall. Daher ist es auch unverständlich, dass der Schiedsrichter in der zweiten Halbzeit für eine kurze Zeit das Spiel unterbrach. Des Weiteren handelt es sich bei der Verbandsspruchkammer des WDFV um eine Paralleljustiz, in der ein Ausschuss ‚richtet‘, um welchen Betrag sich der Verband bereichern darf. Trotz alledem haben wir uns dazu entschlossen, dass wir unserem Verein bei der Begleichung der Geldstrafe helfen wollen. Dies soll keineswegs als Entschuldigung oder Rechtfertigung angesehen werden, wir wollen damit lediglich den finanziellen Schaden, den der Verein erhalten wird, begrenzen. Beim nächsten Heimspiel gegen Rödinghausen und beim anschließenden Auswärtsspiel in Ahlen wird es daher eine Tombola geben – natürlich habt Ihr weiterhin die Möglichkeit an den Ein- und Ausgängen in unsere Choreokasse zu spenden. Alle Erlöse aus dieser Tombola und den Spendendosen werden dem Verein übergeben, um die Geldstrafe an den Verband zu zahlen“, heißt es dazu von den Ultras Wuppertal.


Die Ultras Wuppertal stellen jedoch auch nochmal ihre grundsätzliche Meinung zu Pyrotechnik klar, die als Stilmittel der Fankultur angesehen wird. „Wir, als Ultras Wuppertal, sind uns natürlich bewusst, dass der Einsatz von Pyrotechnik in deutschen Stadien nicht erlaubt ist, trotz dessen sehen wir Pyrotechnik immer noch als festen Bestandteil der Fankultur in deutschen Stadien und werden nicht müde, dies zu erwähnen. Wir setzen uns für das kontrollierte Abbrennen von Pyrotechnik ein und haben am vergangenen Freitag auch gezeigt, dass es möglich ist, Pyrotechnik kontrolliert und sicher abzubrennen, ohne dabei Unbeteiligte in Gefahr zu bringen“, heißt es dazu in der Mitteilung der Ultras Wuppertal.

Für den Veranstaltungsleiter bei Heimspielen des Wuppertaler SV im Stadion am Zoo hatte die Pyroshow hingegen personelle Konsequenzen. Der Wuppertaler SV hat in einer Stellungnahme mitgeteilt, den bisherigen Veranstaltungsleiter entlassen zu haben und bereits eine Nachfolgerin einzusetzen. Grund für die Maßnahme sei die Choreografie der Ultras Wuppertal.


Der Wuppertaler SV kritisiert in seiner Stellungnahme den Einsatz von Pyrotechnik während der Geburtstagschoreo der Ultras Wuppertal sowie das Choreospruchband: „Bergisch.Brutal.Asozial“. Da der Veranstaltungsleiter den Aufbau der Choreografie mitbegleitet habe, wurde ihm dies jetzt scheinbar zum Verhängnis. In der Stellungnahme des WSV heißt es unter anderem: „Vorstand und Verwaltungsrat des WSV bedauern sowohl den Einsatz von Pyrotechnik als auch die Aussagen 'Brutal. Asozial.'. Der WSV hat daher mit sofortiger Wirkung den Veranstaltungsleiter von seinen Aufgaben entbunden und bereits für das nächste Heimspiel eine Nachfolgerin eingesetzt. Darüber hinaus wird der Stadionsprecher in einem Wiederholungsfall die offizielle Sprachregelung verlesen, die in der Stadionordnung definiert ist. Mit der Polizei und dem Ausschuss für Sport und Sicherheit der Stadt Wuppertal wurden bereits Gespräche geführt. Dabei geht es darum, die verantwortlichen Personen zur Rechenschaft zu ziehen und solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.“.

Die Ultras Wuppertal feierten am 10. Februar beim Heimspiel des Wuppertaler SV gegen Fortuna Düsseldorf II ihren 15. Geburtstag nach und zeigten gleich zwei Choreografien auf der Horst-Szymaniak-Tribüne, die beide mit reichlich Pyrotechnik bzw. Feuerwerk unterlegt wurden. (Faszination Fankurve, 21.02.2017)

Fanfotos Wuppertaler SV




Weitere News:
26.08.2020: Ultras Wuppertal verzichten auf organisierten Support
06.07.2020: Insolvenzantrag: WSV-Fans fordern Neuanfang
14.10.2019: Warum die Ultras Wuppertal zum Anpfiff das Stadion verließen
25.05.2019: Ultras Wuppertal beenden Stimmungsboykott vor Pokalfinale
29.03.2019: Ultras Wuppertal kündigen Kontrastprogramm an

Alle 41 News anzeigen