28.08.2014 - Borussia Mönchengladbach

UEFA verbietet Choreografie der Gladbach Ultras


Heute kommt es im Borussia Park zum Spiel zwischen Mönchengladbach und Sarajevo. Die UEFA hat nun wegen angeblicher Gewaltverherrlichung einen Teil der Choreografie der Gladbacher Ultras verboten. Sottocultura verzichtet deshalb ganz auf eine Choreografie.

Jan Ruoff, Fanbeauftragter bei Mönchengladbach bestätigte das Verbot gegenüber Faszination Fankurve. Demnach wurde die Choreo heute Morgen im sogenannten Matchdaymeetingverboten. Sie sollte bei der erhöhten Sicherheitsstufe, u.a. wegen der Anreise von Dynamo Dresden Fans, die Gästefans nicht provozieren. Die Fans von FK Sarajevo werden von zahlreichen befreundeten Ultras von Dynamo Dresden unterstützt (Faszination Fankurve berichtete). Das Motiv lag der UEFA schon längere Zeit vor, wie Ruoff gegenüber Faszination Fankurve bestätigt, aber erst heute wurde abschließend darüber entschieden. Das verbotene Motiv soll, nach Angaben des Fanbeauftragten, eine Videospielfigur zeigen, aus einem Videospiel, indem es auch zu Polizeimorden und Vergewaltigungen kommt.

Die Ultras aus Mönchengladbach beklagen das Verbot der UEFA, das ihnen heute Vormittag durch den Fanbeauftragten mitgeteilt wurde, da die Sarajevo Fans im Hinspiel eine Choreo mit dem Titel ,,Hellcome to Sarajevo” und einem Totenkopfspruchband zeigten (siehe Bildergalerie).

Im September 2010 gab es einen ähnlichen Fall. Für die Partie gegen den AS Rom hatte der Club Nr. 12 eine Choreografie geplant. Inhaltlich war angedacht, sich auf den Monty-Python-Klassiker »Life of Brian« zu beziehen. Im unteren Teil der Südkurve sollte der aus dem Film stammende Spruch »ROMANI ITE DOMUM« stehen, was aus dem Lateinischen übersetzt »Römer, geht nach Hause« bedeutet.


Dem europäischen Fußballverband war das allerdings zu viel an Beleidigung, weswegen das Kurvenbild untersagt wurde. Bei den Machern, die bereits mehrere Hundert ehrenamtliche Arbeitsstunden sowie einen vierstellen Betrag in das benötigte Material investiert hatten, stieß die Entscheidung auf Unverständnis. Es sei »Teil der Fankultur, dass sich Anhänger zweier Fußballclubs verbal und auch mit optischen Aktionen − wie der geplanten Fanchoreografie − auf den Arm nehmen. Dies stellt genauso wenig einen Verstoß gegen das FairPlay dar, wie ein Trainer, der seine Mannschaft auffordert, den Gegner ohne Punkte nach Hause zu schicken«. Kurz vor Weihnachten entschuldigte sich die UEFA für das Verbot. (Faszination Fankurve, 28.08.2014)

Faszination Fankurve dokumentiert die Mitteilung von Sottocultura:

Choreoverbot!

Heute Vormittag wurde uns von unseren Fanbeauftragten mitgeteilt, dass die für heute Abend geplante Choreografie gegen Sarajevo verboten worden ist.

Konkret wurde der zentrale Bestandteil der Choreo verboten, da die UEFA diesen als gewaltverherrlichend interpretiert hat. Eine mehr als fragwürdige Begründung, wenn man bedenkt, dass wir im Hinspiel noch von einer großen ,,Hellcome to Sarajevo”-Choreo samt Totenkopf-Blockfahne begrüßt worden sind.

Wir hätten uns gewünscht, dass wir diesem besonderen Spiel einen ebenso würdigen Rahmen hätten bieten können. Die Alternative, die Choreo ohne das verbotene Element durchzuziehen, kommt für uns nicht in Frage. Wir wollen uns nicht vorschreiben lassen, wie unsere Fankultur auszusehen hat und der UEFA nicht noch damit in die Karten spielen, trotz der Einschränkungen ein treu-doofer Teil ihrer absurden Inszenierung zu sein.

Wochenlange Arbeiten, viel Mühe und viel Geld sind damit vorerst umsonst gewesen. Noch schlimmer ist, dass unserer Mannschaft bei diesem besonderen Spiel kein entsprechender Empfang geboten werden kann.

Lasst uns heute Abend darum doppelt so laut für die Jungs aus dem Platz singen – und lasst uns der scheiß UEFA genauso lautstark zeigen, was wir von ihr halten!

Fuck UEFA!!!

- Sottocultura -

Fanfotos Borussia Mönchengladbach




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