15.09.2010 - FC Bayern München

UEFA verbietet vorbereitete Choreografie der Bayernfans


Wie die Vereinsführung des FC Bayern dem Club Nr.12 mitgeteilt hat, wurde die für das heutige Champions League-Heimspiel gegen den AS Rom geplante Fan-Choreografie gestern Mittag von der UEFA schriftlich untersagt.

Die geplante Aktion hätte laut Pressemitteiling des Club Nr. 12 eine Persiflage des berühmten Monty-Python-Klassikers „LIFE OF BRIAN" vorgesehen: Die Fans in der Südkurve hätten dazu den Schriftzug „LIFE OF BAYERN" gebildet, und im unteren Teil der Südkurve wäre das Motto der Aktion „ROMANI ITE DOMUM" [lateinisch: Römer, geht nach Hause!] zu lesen gewesen. Auch dieser lateinische Spruch stammt aus dem „Leben des Brian": Der Titelheld Brian hatte die „romfeindliche" Parole zunächst grammatikalisch falsch (ROMANES EUNT DOMUS) an eine Mauer gemalt und wurde dabei von einem römischen Soldaten entdeckt. Zur Verbesserung seiner Lateinkenntnisse musste er daraufhin die grammatikalisch richtige Botschaft (ROMANI ITE DOMUM) mehrere Dutzend Mal an die Wände Jerusalems malen.

Als Begründung für das Verbot der UEFA wurde laut Club Nr. 12 ein angeblich beleidigender Inhalt der Aktion gegenüber dem Gastverein und seinen Anhängern angegeben. Da bei einer Zuwiderhandlung eine hohe Geldstrafe, eventuell sogar ein Punktverlust gedroht hätte, sieht sich der Club Nr.12 gezwungen, die Aktion abzusagen. „Dies ist umso bedauerlicher, da die Vorbereitungen zum aktuellen Zeitpunkt schon beinahe abgeschlossen waren, und durch dieses unverständliche Verbot mehrere hundert ehrenamtliche Arbeitsstunden an Vorbereitungszeit sowie ein vierstelliger Eurobetrag für das Material verloren sind“, teilt der Club Nr. 12 weiter mit.

Der Club Nr.12 distanziert sich eigenen Aussagen zufolge ausdrücklich von Gewalt und Beleidigungen in und außerhalb der Stadien. „Unabhängig davon ist es Teil der Fankultur, dass sich Anhänger zweier Fußballclubs verbal und auch mit optischen Aktionen - wie der geplanten Fanchoreografie - auf den Arm nehmen. Dies stellt genauso wenig einen Verstoß gegen das FairPlay dar, wie ein Trainer, der seine Mannschaft auffordert, den Gegner ohne Punkte nach Hause zu schicken.“

Das Verbot der geplanten Fanaktion mit dem Motto „ROMANI ITE DOMUM“ ist bereits der zweite Vorfall in jüngster Zeit, bei dem die UEFA bei Spielen des FC Bayern trotz des sicher ehrenhaften Einsatzes für mehr FairPlay auf den Rängen ein Verbot ausspricht, nach Meinung des Club Nr. 12 sogar weit über das Ziel hinausschießt: Demnach soll beim Champions League-Finale in Madrid im Mai dieses Jahres dem Dachauer FC Bayern-Fanclub „Dachau City" das Aufhängen der Fanclubfahne untersagt worden sein, da die Fahnen-Aufschrift „Dachau" aus Sicht der UEFA aufgrund des gleichnamigen Konzentrationslagers einen nicht hinnehmbaren Verstoß gegen die FairPlay-Regeln darstelle.

Der Club Nr.12 ist sehr irritiert über den eingeschlagenen Kurs der UEFA: Erst vor wenigen Wochen hatten UEFA-Beauftragte auf dem internationalen Fankongress in Barcelona wiederholt die Bedeutung der Fans und von friedlichen Fanaktionen betont: „Dieses nun kurzfristig verhängte Verbot zeugt jedoch von der Respektlosigkeit der UEFA gerade gegenüber den Fans, die mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit immer wieder ihren Teil dazu beitragen, aus einem einfachen Fußballspiel ein Spektakel im positiven Sinne zu machen. Es drängt sich der Eindruck auf, das bei dem oft strapazierten UEFA-Motto ´We care about football´ die Fußballfans nicht mit inbegriffen sind“, heißt es weiter. (Faszination Fankurve, 15.09.2010)

Fanfotos FC Bayern München




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