18.01.2017 - Borussia Mönchengladbach

Ultras, Supporters & Allesfahrer nehmen Stellung


Borussia Mönchengladbach startet am Samstag als Tabellenvierzehnter in Darmstadt ins Jahr 2017. Der Mitgedacht Block hat sich vorab in der Fanszene der Fohlenelf zu den Themen Zusammenhalt, neuer Trainer, Aufgaben in der Liga und Champions League sowie zum Derby gegen Köln und zu RB Leipzig umgehört.

Ultras, Supporter, Allesfahrer und ein Mönchengladbach Fan aus Berlin nehmen auf dem Blog aus der Mönchengladbacher Fanszene Stellung. Die Verpflichtung von Dieter Hecking als neuen Trainer der Fohlenelf wird von den befragten Fans positiv aufgefasst, auch wenn niemand in Euphorie verfällt und nach der misslungenen Hinrunde die Schwierigkeiten der Rückrunde betont. „Mit Dieter Hecking haben wir den meiner Meinung nach bestmöglichen Trainer bekommen, den der Markt hergab. Ob er mit seiner Art, so wie er bisher bei anderen Vereinen rüberkam, zu Gladbach passt, bleibt abzuwarten“, erklärt zum Beispiel der Allesfahrer „Joy“ aus Viersen zum neuen Mönchengladbacher Trainer.


Bender von Sottocultura erklärt zur aktuellen sportlichen Situation: „Das Ganze kritisch betrachten, im Zweifel irgendwann auch mal auf den Tisch hauen und unsere Möglichkeiten als Fanszene nutzen – alles ok, wenn es zum richtigen Zeitpunkt stattfindet. Erst einmal sollte nun aber der Mannschaft die Chance gegeben werden, ihre Hinrunde auszubügeln und dem neuen Trainerteam ein Vertrauensvorschuss gegeben werden.“ Für den Ultrà kommt in der Rückrunde nur ein lautstarker Support und tausende Gladbach Fans, die ihr Team auch auswärts unterstützen, in Frage.

Tobi vom Begleitservice meint: „Ein neuer Trainer leitet nun die sportlichen Geschicke und die Spieler müssen wirklich zeigen, was in Ihnen steckt. Wir Fans spielen dabei eine ebenso wichtige Rolle und müssen die Spieler wieder an Ihr Limit pushen. Dies ist vor allem auch dann wichtig, falls die ersten Spiele noch nicht direkt ideal verlaufen.“

Wiedergutmachung für die Hinrunde ist nach Angaben der Borussia Fans vor allem durch Siege im kommenden Derby gegen Köln möglich. „Etwas gut zu machen haben wir auf jeden Fall beim Derby“, erklärt beispielsweise Thomas Ludwig vom FPMG Supporters Club. Aber auch das erste Gastspiel von Rasenballsport Leipzig in Mönchengladbach beschäftigt die Mönchengladbacher Fanszene schon heute: „Darüber hinaus stehen mit dem ersten Spiel auf Gladbacher Boden gegen Red Bull und der Revanche in Köln zwei Spiele an, die die Eckpunkte dieser Rückrunde sein werden. Uns einerseits, wie bereits im Hinspiel, als Traditionsverein von dem Produkt abzusetzen und andererseits einen standesgemäßen Auftritt beim Erzfeind abzuliefern, sind absolute Pflichtaufgaben für die Nordkurve Mönchengladbach in den nächsten Monaten“, erklärt das Mitglied von Sottocultura zum RB Leipzig Heimspiel und zum Derby in Köln. „Wir müssen alle zusammenhalten und gemeinsam dem Otto-Normal-Fan von A bis Z mit allen Hintergründen verständlich machen, warum das Red-Bull-Projekt für uns als Fans so wie wir den Fußball leben und lieben, tödlich sein kein. Ich denke hier gilt es besonders in der nächsten Zeit nochmal explizit Aufklärungsarbeit zu leisten und zu sensibilisieren“, heißt es vom Allesfahrer aus Viersen zu Heimspiel gegen RB Leipzig.

Vorfreude kommt in der Fanszene vor allem wegen des Europa League Spiels in Florenz auf. „Die Tour nach Florenz wird sicher wieder ein besonderes Erlebnis“, so Ludwig. Auch Hoschi, ebenfalls vom FPMG freut sich vor allem auf das Duell in des Toskana.„Florenz wird richtig geil. Unser Geschäft heißt aber Darmstadt, Leverkusen, Freiburg und Greuther Fürth“, mahnt jedoch Ingo aus Berlin.


Ingo vom B-Block Berlin spricht zudem noch den Zusammenhalt in der Fanszene an: „Wir wünschen uns, dass die Szene enger zusammenrückt. Dass gemeinsam gesungen und angefeuert wird. Dass Kutten, Normalos und Ultras an einem Strang ziehen und sich gegenseitig respektieren. Den 'besseren Fan' gibt es nicht. Wir sind in Berlin an Borussias Arsch der Welt, und dennoch gibt es hier einige Leute, die gerne was reißen und sich engagieren wollen“, heißt es von dem Berliner Gladbach-Fan, der sich über Kritik von manchen Mönchengladbacher Ultras an den Fanclubs aus Berlin stört: „In Berlin gibt es Fans, die das Engagement der Vorderen in Block 16 sehr begrüßen und unterstützen – zuhause und auswärts. Aber manchmal ausgerechnet von Vertretern dieser Gruppen angepfiffen zu werden, finden wir unnötig. Da steht man als Befürworter der Ultra-Kultur oft zwischen Baum und Borke. Trotz aller unterstützenswerter Jugend-, Sub- und Oppositionskultur wünschen wir uns einfach mehr Zusammenhalt und Austausch“, erklärt Ingo dazu, der wegen des Zaunfahnenverlusts an Hertha BSC Fans auch selbstkritische Töne findet. „Zugegeben, wir müssen auf unseren Scheiß besser aufpassen“, gesteht der B-Block Vertreter Fehler ein. (Faszination Fankurve, 18.01.2017)

Auf dem Mitgedacht Block gibt es die Statements aus der Fanszene in voller Länge.

Fanfotos Borussia Mönchengladbach




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