01.12.2018 - Wuppertaler SV

Ultras Wuppertal stellen Aktivitäten vorerst ein


Im Nachgang des Heimspiels vom Wuppertaler SV gegen Rot-Weiß Oberhausen kontrollierte die Polizei Anfang Oktober die Ultras Wuppertal. Nun wurden Mitglieder der Ultras Wuppertal mit Stadionverboten vom eigenen Verein belegt, ohne zuvor angehört worden zu sein. Auch der Vorsänger der Ultras ist betroffen.

„Im Zuge des Heimspiels gegen Rot Weiss Oberhausen und den damit einhergehenden Protesten gegen den Sender 'Sport 1' wurde unsere Gruppe nach dem Spiel im Stadion von der Polizei durchsucht. Im Nachgang wurden in einem Gespräch mit dem Verein und anderen Vertretern der Fanszene die Ereignisse rund um das Oberhausen Spiel aufgearbeitet und auch Fehler durch unsere Gruppe zugegeben und kritisch reflektiert. Daraufhin wurden gegen einige Personen aus der durchsuchten Gruppe Ermittlungsverfahren eingeleitet. Wenig später landeten Briefe vom Wuppertaler SV in den Briefkästen einiger Personen, diese beinhalteten die Ankündigung eines Stadionverbotes, aber auch die Möglichkeit schriftlich oder persönlich zu den erhobenen Tatvorwürfen Stellung zu beziehen“, teilten die Ultras Wuppertal dazu in einer Stellungnahme mit, in der Kritik am Wuppertaler SV geäußert wird, weil der Verein die Stadionverbote gegen Mitglieder der Ultras letztlich ausgesprochen haben soll, bevor diese angehört wurden.

Noch am 03. November 2018 sollen Vorstandsmitglieder vom Wuppertaler SV den Ultras Wuppertal zugesichert haben, dass Personen, denen ein Stadionverbot droht, ein Anhörungsrecht eingeräumt wird und keine Stadionverbote ausgesprochen, solange nur Tatvorwürfe vorliegen würden. „Letztlich müssen wir resümieren, dass der Verein sein Wort nicht gehalten hat und den betroffenen Personen sowohl eine schriftliche und/oder persönliche Stellungnahme verwehrt wurde, als auch Stadionverbote aufgrund von Tatvorwürfen (Stadionverbote auf Verdacht ohne rechtsgültige Verurteilungen) ausgesprochen wurden. Dass dies wohl auch das Ergebnis einer von der Wuppertaler Polizei aufgebauten Drucksituation ist, lässt sich nicht von der Hand weisen, trotzdem wollen wir nochmal betonen, dass Stadionverbote, welche lediglich aufgrund von Tatvorwürfen ausgesprochen wurden, klar gegen das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit in unserem Land verstoßen. Darüberhinaus wollen wir auch darauf hinweisen, dass sich die betroffenen Personen den Rechtsweg gegen den Wuppertaler SV vorbehalten, gesetzt dem Fall, dass die Tatvorwürfe sich als unzutreffend erweisen. In diesem Fall würde ein zivilrechtliches Verfahren gegen den Wuppertaler SV eingeleitet werden. Um finanziellen Schaden vom Verein abzuwenden sind wir natürlich nach wie vor an einer außergerichtlichen Lösung mit dem Verein interessiert“, heißt es dazu in der Stellungnahme der Ultras Wuppertal.

Beim morgigen Heimspiel des Wuppertaler SV gegen Rot-Weiss Essen wollten die Ultras Wuppertal eigentlich nur in der ersten Halbzeit schweigen und sich damit dem bundesweiten Aktionsspieltag anschließen, bei dem gegen fanunfreundliche Anstoßzeiten protestiert wird. Doch auch in der zweiten Halbzeit wird es keinen Support von den Ultras Wuppertal geben, die wegen der Stadionverbote vorerst die eigenen Aktivitäten einstellen.

„Als Konsequenz daraus wird es neben dem bundesweiten Protest in der ersten Halbzeit des Spiels am Sonntag gegen Rot Weiss Essen auch in der zweiten Halbzeit keinen organisierten Support von unserer Gruppe im Stadion am Zoo geben. Außerdem werden wir unsere Aktivitäten auf unbestimmte Zeit einstellen, da diese Stadionverbote auf Verdacht unter anderem auch unseren Vorsänger mit einschließen. Dieser Schritt ist für unsere Gruppe sicherlich kein leichter, aber ein alternativloser Schritt. Wir wollen an dieser Stelle noch einmal klarstellen, dass dieser Schritt sich nicht gegen die Mannschaft richtet, sondern lediglich gegen das Vorgehen des Vorstandes und Sicherheitsbeauftragten des Wuppertaler Sportvereins“, heißt es dazu in der Erklärung der Ultras Wuppertal. (Faszination Fankurve, 01.12.2018)

Fanfotos Wuppertaler SV




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