Die Ultras Düsseldorf sind sich um die Brisanz des Themas Pyrotechnik bewusst, und sehen deswegen von der Verwendung von Pyrotechnik in den kommenden Wochen ab. Hintergrund sind Gespräche mit den verantwortlichen Stellen über einen möglichen legalisierten Umgang mit den Materialen.
Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme der Ultras Düsseldorf:
In der vergangenen Saison erblickte in vielen Stadien des Landes ein schon längst tot geglaubtes Stilmittel der Kurve wieder das „Licht der Welt“: Der Einsatz von Pyrotechnik sorgte nicht nur bei unseren Gastspielen in Bochum und Duisburg für wahlweise „südländische Atmosphäre“ oder „schlimme Szenen“, sondern in fast allen Stadien der großen Ligen in Deutschland wurde wieder gezündet und im Anschluss ebenso kontrovers über das Thema diskutiert.
Auch wenn es einige nicht glauben werden: Sogar wir laufen nicht blind fackelnd durch die Gegend ohne mögliche Konsequenzen für Verein und Szene zu reflektieren und an einer möglichen Lösung des Problems zu arbeiten. Wir haben dabei von Anfang an versucht deutlich zu machen, dass Pyro für uns ebenso ein Stilmittel ist, wie Fahnen oder Doppelhaltern es sind, dass es nicht ein Mittel der Gewalt ist, sondern der optischen Unterstützung und der Stimmung dient.
Ebenso positioniert sich die Initiative „Pyrotechnik legalisieren“ unter dessen Dach sich verschiedene Ultragruppen nach österreichischem Vorbild zusammengeschlossen haben, um eine mögliche Legalisierung voranzutreiben. Es ist dabei insbesondere der Arbeit der Initiative zu verdanken, dass die massive Präsenz von Pyro in den Stadien auch von Offiziellen und Medienvertretern so langsam differenziert betrachtet wird. Allen Beteiligten dürfte dabei klar sein, dass der jetzige Zustand nicht lange haltbar bleibt: In allen Stadien wird vermehrt gezündet und alle Vereine werden gleichermaßen mit Verbandsstrafen belegt. Die drohende strafrechtliche Verfolgung der Zünder erschwert zudem immer noch den sichersten Umgang mit dem Material.
Der Verein hat uns mitgeteilt, sich mit den zuständigen Behörden und Fan-Vertretern zusammenzusetzen und unter Berücksichtigung der sicherheitstechnischen Anforderungen der Esprit arena sowie der Gesetzes- und Genehmigungslage das Konzept der Initiative auf Umsetzbarkeit zu prüfen. Es ist sicher nicht übertrieben, dies als historische Chance zu begreifen, so hat doch sicher nur ein Bruchteil der jungen Kurvengänger noch miterlebt, wie Pyro in den Kurven zumindest geduldet und nicht kriminalisiert wurde.
Um diese anstehenden Gespräche auf diesem Gebiet nicht zu gefährden, haben wir uns als Gruppe dazu entschlossen, an den ersten fünf Spieltagen der neuen Saison und im Pokal auf den Einsatz von Pyrotechnik zu verzichten. Wir können und wollen als Ultras niemandem den Einsatz von Pyro verbieten, jedoch bitten wir eindringlich auch die gesamte Düsseldorfer Fanszene darum, sich diesem Verfahren dem übergeordneten Ziel zugute zunächst anzuschließen.
Ultras Düsseldorf 2000
Weitere Informationen:
Die monatliche TOP 100-Zuschauertabelle mit allen deutschen Mannschaften, die eine „Ball"-Sportart betreiben. 
