Umstrukturierungen in der Südkurve München

Ultras des FC Bayern München verfolgten in den vergangenen Jahren mit dem Projekt „DAS HERZ SCHLÄGT ROT“ das Ziel, dass junge Fans den Weg in die Fanszenen finden. Gestern gaben die Schickeria und der Club Nr. 12 bekannt, dass sich innerhalb der aktiven Fanszene auf merkliche Neuerungen geeinigt wurde.

Zur Saison 2019/2020 wird es nicht mehr möglich sein, „DAS HERZ SCHLÄGT ROT“-Mitgliedschaften bei den Ultras des FC Bayern abzuschließen. Viel mehr wird stattdessen dazu aufgerufen, Mitglied im Club Nr. 12 zu werden: „Im vergangenen Jahr haben die Ultras-Szene und der Club Nr. 12 einen großen Schritt aufeinander zu gemacht, um ein sehr wechselhaftes und von beiderseitigen Fehlern geprägtes Verhältnis zu intensivieren. Auf beiden Seiten ist die Erkenntnis gewachsen, dass man nur gemeinsam etwas erreichen kann. Der Erfolg der gemeinsamen Trikotkampagne hat gezeigt, was wir erreichen können, wenn alle, auch Ihr alle, an einem Strang ziehen. Um diese Erkenntnis zu unterstreichen, die Kräfte zu bündeln und die Einigkeit der aktiven Bayernfans zu stärken, werden die Ultras ab der Saison 2019/2020 keine Mitgliedschaft bei DAS HERZ SCHLÄGT ROT mehr anbieten und dazu aufrufen, Mitglied beim Club Nr. 12 zu werden“, heißt es dazu in einer gemeinsamen Stellungnahme des Club Nr. 12 und der Schickeria München.

Der Club Nr. 12 soll in Zukunft für den Zusammenhalt der FC Bayern-Fans, für eine starke Stimme für den Erhalt der Fankultur, aber auch für eine lautstarke und imposante Südkurve stehen. Ziel ist es von nun an, neben den Ultras und den aktiven Fans im Club Nr. 12 weitere aktive Fanclubs, Freundeskreise und Gruppen in die Entscheidungsfindung des Dachverbandes der aktiven FC Bayern-Fans zu integrieren und den Club Nr. 12 so zu stärken.

Zudem soll die Kommunikation innerhalb der Fanszene verbessert werden. In Zukunft organisieren aktive FC Bayern-Fans regelmäßig sogenannte Regionentreffen, bei denen interessierte Neulinge die aktiven Fans in ihrer Region kennenlernen können. Tageskarten für die Südkurve werden in Zukunft in gewissen Kontingenten an diese verschiedenen Regionen vergeben. „Damit sollen noch gezielter stimmungsbereite Fans angesprochen werden. Das Konzept wurde von der Arbeitsgruppe Ticketing des AKFD in Absprache mit aktiven Fanclubs und Fangruppen erarbeitet. Die Vergabe erfolgt zukünftig nicht mehr nach dem Prinzip, 'first come, first served' sondern durch Einteilung in Regionen, wobei jede Region ein festes Kontingent an Karten erhält. Bei Spielen mit übermäßig hoher Nachfrage wird berücksichtigt, wer auch weniger nachgefragte Spiele besucht und sich in seiner Region vernetzt und austauscht. Die Förderung von Austausch und Vernetzung ist bei diesem Konzept ein zentraler Bestandteil und die Bereitschaft daran teilzunehmen wird entsprechend bei der Vergabe gewichtet“, heißt es dazu von der Südkurve.

Bei den neuen Regionentreffen soll auch über das Thema Stimmung gesprochen werden. Fest steht jetzt schon, dass die in der vergangenen Saison getestete Megaphonanlage (Faszination Fankurve berichtete) dauerhaft zum Einsatz kommen soll. Zudem wird aus der Fanszene heraus ein Heft für FC Bayern-Fans veröffentlicht, in dem nochmal die Liedtexte von alten und neuen Fangesängen bekannt gemacht werden. (Faszination Fankurve, 02.07.2019)