Union protestierte geschlossen gegen Rasenballsport

Union Berlin konnte dem teuersten Team der 2. Liga gestern einen Punkt abringen. Auf den Tribünen gab es vielfältige Protestaktionen gegen Rasenballsport Leipzig zu sehen und auch Union Berlin beteiligte sich mit Sticheleien im Stadionmagazin an den Protesten.

Fast die gesamten 21.283 Zuschauer im Stadion an der Alten Förtsterei folgten gestern dem Aufruf der Szene Köpenick, erschienen in roten Kleidungsstücken im Stadion und blieben in den ersten 15 Minuten aus Protest gegen Rasenballsport Leipzig still. Die Zaunfahnen, von denen einige älter sind als der Gegner auf dem Spielfeld, blieben während des Protests unsichtbar.

„Das höchste Gut der Fans ist die Mitbestimmung“ war in großen Lettern vor der Fankurve zu lesen. Dahinter zeigten die Union Fans, was ihren Verein von dem Club mit 14 Mitgliedern aus Leipzig unterscheidet. „Gewollte Mitsprache“, „Fans in den Vereinsgremien“, „Kreativen Spielraum lassen“, „Fans- und Mitgliederabteilung“, „Kommunikation auf Augenhöhe“, "Publikationsfreiheit", „Mitgliederverammlung“ und „“Stadionteilhabe“.

Nach 15 Minuten war es mit der Stille zu Ende. Konfetti flog in die Luft, die Fankurve bebte, nachdem der Spruch „Ein berauschender Abend durch Adrenalin, statt künstlich geschaffen mittels Taurin!“ zum Vorschein kam. Das Whulesyndikat sendete zudem noch eine Botschaft an die deutsche Ultràszene. Mit dem Spruch „Die Bewegung muss den Bullen reizen, bis er zum erliegen kommt! Am Ball bleiben Fans und Ultras“ wurden alle Gruppen aufgefordert, den Protest gegen Rasenballsport Leipzig aufrecht zu erhalten.

Im offiziellen Stadionmagazin von Union Berlin waren einige Sticheleien gegen Rasenballsport zu finden. So wurde dort das Logo der BSG Turbine Markranstädt abgedruckt, dem Vorgängerverein des Clubs aus Markranstädt, der sein Startrecht an Rasenballsport verkaufte und so deren Aufstieg erst ermöglichte. Rasenballsport Leipzig wurde in dem Heft zudem mit den Worten"Widerkäuer, Nutztierhaltung, Kastration" beschrieben. Bereits im Vorfeld unterstütze Union Präsident die Protest, die der Verein auch bei Facebook bewarb.

Union Berlin konnte die 1:0 Führung nicht über die Zeit retten, aber auch ein Punktgewinn ist ein großer Erfolg, wenn man die Etats beider Mannschaften vergleicht. Alle Bilder der Protestaktionen gibt es oben in der Galerie. (Faszination Fankurve, 29.08.2015)