16.03.2020 - FC Carl Zeiss Jena

„Unser Club braucht einen Umbruch & Neustart“


Unter dem Titel „Es reicht! Unser Club braucht einen Umbruch & Neustart“ haben sich viele Fanclubs und Gruppen aus der Fanszene des FC Carl Zeiss Jena zu Wort gemeldet, weil man sich Sorgen um die Zukunft des FC Carl Zeiss Jena macht. Die FCC-Fans fordern einen radikalen Neuanfang.

Ziel eines solchen Neuanfangs müsse die nachhaltige Ausrichtung des Vereins sein: „Wir sind keine Fans, welche sich dem Treiben der Gremien und Entscheidungsträger hingeben und lediglich an den Stammtischen oder in den sozialen Medien wettern. Ebenso sind wir nicht mehr willens, einen Tiefschlag nach dem Anderen zu ertragen und dabei mit ansehen zu müssen, wie nicht nur ein schwer erkämpfter Aufstieg verspielt wird, sondern auch die generelle Zukunft unseres Fussballclubs am seidenen Faden hängt. Alle gewählten und/oder eingesetzten Verantwortungsträger des eingetragenen Vereins und die Geschäftsführung der Spielbetriebs-GmbH müssen im Sinne einer nachhaltigen Ausrichtung des FC Carl Zeiss umgehend die Konsequenzen aus einer längst überfälligen schonungslosen Selbstreflexion ziehen“, heißt es dazu in der Stellungnahme, die von der Horda Azzuro veröffentlicht wurde.

Die jüngsten Ereignisse um Cheftrainer Kenny Verhoene hätten gezeigt, wie schlecht das Krisenmanagement beim FCC sei. Dadurch sei das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht worden. „Wir attestieren eine Verdrehung der Tatsachen und eine schwerwiegende Fehlentscheidung. Auch aus sportlichen Gesichtspunkten ist Kenny Verhoene alles andere als unantastbar“, lautet das Fazit der Fans bei diesem Thema.

Doch auch unabhängig von den jüngsten Ereignissen in Jena fordern die FCC-Fans nun radikale Konsequenzen. „Der absehbare Abstieg in die Regionalliga darf nicht nur auf dem Papier und im Kader spürbar sein, sondern muss schlichtweg auch die Verantwortlichen mit einbeziehen. Die Gremien des eingetragenen Vereins und die Geschäftsführung des FC Carl Zeiss haben es bis Mitte März 2020 versäumt, die Position des Sportlichen Leiters zu besetzen. Allein hierin liegt eine eklatante Fehleinschätzung des tatsächlichen Bedarfes und versäumte Lernbereitschaft. Bis zur Mitgliederversammlung am 8. Januar 2020 verfügte kein Gremium und auch die Geschäftsführung über exakt null nachgewiesene sportliche Kompetenz. Auch die allerwenigsten neuen Präsidiumsmitglieder und Aufsichtsräte bringen diese unentbehrliche Kompetenz ein“, so das Statement aus der aktiven Fanszene weiter.

Kritik wird in der Stellungnahm auch am belgischen FCC-Investor Roland Duchatelet geäußert, der mittlerweile offensiv Einfluss auf das Geschehen beim Tabellenletzten der 3. Liga nehmen soll: „Als wäre es noch nicht fatal genug, regiert Roland Duchatelet aus Belgien sämtliche Entscheidungen. Inzwischen relativieren Chris Förster und Klaus Berka die Einflussnahme durch Duchatelet schon gar nicht mehr, welcher mit telefonischer Standleitung jede Entscheidung stark beeinflusst. Die Haltung gegenüber Roland Duchatelet hat sich in weiten Teilen der Anhängerschaft gewandelt, da die zunehmende offenkundige Einflussnahme nicht mal mehr hinter verschlossenen Türen stattfindet. Die erdrückende Schuldenlast, welche durch weitere Rangrücktrittserklärungen seitens Duchatelet (und nur dann) maximal aufgeschoben wird, steigt in nicht mehr greifbare Höhen und ist längst nicht mehr zu kontrollieren. Duchatelet verfügt überdies über keine sportliche Kompetenz und hat im Rahmen seiner Beteiligungen in Europa noch nie natürliche Entscheidungsprozesse eines Vereins mitgetragen. Es ist nicht absehbar, wie sich ein weiteres Schuldenmachen bei einem belgischen Rentner auswirken wird. Die lokale, regionale und überregionale Sponsorenlandschaft zieht seit einigen Jahren ihre Schlussfolgerungen und hält sich merklich in der FCC-Unterstützung zurück.“ Deshalb fordern die FCC-Fans, dass der Vertrag mit Investor Duchatelet mittelfristig mit der Intention auf Aufkündigung überprüft werde.

„Der Blick muss nach vorn gehen und den überlebenswichtigen Fokus auf eine nachhaltige Entwicklung des Schuldenabbaus, eine wirtschaftliche und sportliche Konsolidierung und eine Konzentration auf die Stärken und Potentiale unseres Vereins nicht verlieren“, heißt es in der Stellungnahme aus der Fanszene weiter, in der zudem die Rücktritte von Klaus Berka und Mario Voigt sowie die fristlose Absetzung von Kenny Verhoene gefordert werden. Heiko Nowak und Stefan Treitl sollen beim FCC hingegen wieder eingesetzt werden. Außerdem wollen die FCC-Fans, dass eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen wird. (Faszination Fankurve, 16.03.2020)

Fanfotos FC Carl Zeiss Jena




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