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Beim Zweitligaspiel zwischen dem FSV Frankfurt und Fortuna Düsseldorf kam es im Gästeblock zu Auseinandersetzungen zwischen Fangruppen von Fortuna Düsseldorf. Auslöser war eine Zaunfahne von Frente Atlético, die mit den Bushwhackers befreundet sind und als rechtsgerichtet gelten.
Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme von Dissidenti Ultra, Hypers 2001, Kopfball Düsseldorf, Unterste Schublade Düsseldorf und F95.Antirazzista:
Stellungnahme zu den Vorfällen beim Auswärtsspiel in Frankfurt
Veröffentlicht am 22. März 2014
Wir haben immer versucht zu verhindern was heute passiert ist. Von Hooligans verschiedener Couleur körperliche Gewalt zu erfahren gehört nicht zu unserer Vorstellung von Fankultur und einem erfolgreichen Spieltag.
In den letzten Minuten vor Spielbeginn erreichte uns die Information das erneut die Fahne der faschistischen Ultra– und Hooligangruppe „Frente Atletico“ (Atletico Madrid) von Mitgliedern der „Bushwhackers Düsseldorf“ aufgehangen wurde. Hooligans beider Vereine sind seit einiger Zeit befreundet. Schon eine kurze Recherche mit einer bekannten Internetsuchmaschine wird kein Zweifel an der faschistischen, menschenfeindlichen Ausrichtung der Gruppe „Frente Atletico“ lassen, die den SS-Totenkopf als eines ihrer Logos nutzt. Demgegenüber gilt die Düsseldorfer Fanlandschaft seit langem, nicht völlig zu Unrecht, als tolerant bis alternativ. In dieser Tradition und um Lösungen bemüht sind wir seit Monaten in diesem Konflikt aktiv, tragen Informationen zusammen und verbreiten diese, führen Gespräche mit vielen Beteiligten und suchen einen Konsens zur Handlungsgrundlage.
Nachdem wir zum Anpfiff unsere Fahnen eingepackt und den Support eingestellt hatten, forderten wir die Hooligans auf die Fahne der Gruppe „Frente Altetico“ abzuhängen. Dieser Versuch scheiterte, ebenso wie alle Folgenden. Auch wenn ein Großteil der organisierten Fanszene leider keine klare Linie verfolgt, sind wir sehr froh, zu wissen, dass es Leute gibt, die hier ebenfalls ein nicht ignorierbares Problem sehen und wir erklären uns uneingeschränkt solidarisch mit diesen Fans. In Folge des letzten Versuchs eskalierte die Situation als Hooligans verschiedener Gruppen die intervenierenden Ultras mit massiver Gewalt angriffen. Nach aktuellem Kenntnisstand wurde dabei glücklicherweise niemand schwer verletzt.
Beleidigungen und Drohungen, die bis zu Mord und Vergewaltigung reichen, gibt es seit Wochen und Monaten in beängstigender Regelmäßigkeit, dennoch – oder gerade deshalb – haben wir immer gehofft, ohne körperlichen Schaden Lösungen und Fortschritte herbei führen zu können. Dieses ständige Bedrohungsszenario erreichte die nächste Stufe als wir auf der Rückfahrt davon erfahren haben, dass uns eine große Gruppe Hooligans an unserem Treffpunkt und Rückzugsort auflauerte. Glücklicherweise kam es zu keinem weiteren Übergriff.
Die heutigen Erlebnisse lassen uns mit gemischten Gefühlen auf die nächsten Wochen blicken. Dabei ist klar, dass wir uns nicht einschränken lassen und unseren Weg unbeirrt weiter gehen.
Love Fortuna – fight fascism
Dissidenti Ultra
Hypers 2001
Kopfball Düsseldorf
Unterste Schublade Düsseldorf
F95.Antirazzista
Liebe Fortuna Fans,
Die Geschehnisse am gestrigen Tag haben auf vielen Plattformen und Foren für Diskussionen gesorgt. An dieser Stelle möchten wir euch darauf hinweisen, dass wir jederzeit bei Fragen, Kritik oder Anregungen per E-Mail unter (info@dissidenti-ultra.de) zu erreichen sind.
Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme von Fortuna Düsseldorf:
Offizielle Stellungnahme von Fortuna Düsseldorf
Zu den Vorkommnissen im Gäste-Fanblock beim Auswärtsspiel in Frankfurt
Zu den Vorkommnissen im Gäste-Fanblock während der ersten Halbzeit von Fortunas Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt nimmt Fortuna Düsseldorf wie folgt Stellung:
„Der Verein Fortuna Düsseldorf befindet sich derzeit in der Phase der Aufarbeitung der Vorkommnisse am gestrigen Samstag im Gäste-Fanblock im Frankfurter Volksbankstadion. Grundsätzlich verurteilt der Verein jegliche Art von Gewalt. Fortuna Düsseldorf ist ein grundsätzlich politisch neutraler und toleranter Verein, der sich diese Toleranz auch innerhalb der eigenen Fanszene wünscht. Daher geht der Club konsequent gegen diejenigen Menschen vor, die Mitmenschen durch bedrohende oder angstschürende Handlungen einschüchtern möchten. Ein solches Verhalten wird vom Verein nicht toleriert. Fortuna Düsseldorf hat in der eigenen Fangemeinde keine organisierten rechtsradikalen Gruppierungen oder Gruppierungen, die von Rechtsradikalen unterwandert sind. Dennoch muss der Verein Fan-Freundschaften eigener Gruppen kritisch hinterfragen. Zum Thema des Umgangs mit ‚Frente‘ – einer Fangruppe von Atletico Madrid – in Düsseldorf hat Fortunas Fanbetreuung schon in der Vergangenheit den Dialog gesucht und wird dies auch in Zukunft tun. Dabei ist es dem Verein wichtig, alle beteiligten Seiten zu Wort kommen zu lassen, um dieses Spannungsfeld in einem gemeinsamen Dialog aus der Welt zu schaffen. Dies kann nur gelingen, wenn alle Gruppierungen bereit sind, den Dialog mit dem Verein zu führen. Die Einschätzung einer vereinsfremden Fangruppierung ist für den Verein dabei naturgemäß schwieriger und komplexer als bei einer Fangruppe des eigenen Vereins.“
Pressemitteilung der Polizei Frankfurt zum Vorfall:
Frankfurt-Bornheim: Schlägereien während Fußballspiel
Frankfurt (ots) - Am Samstag, den 22. März 2014, um 13.00 Uhr, fand in der 2. Fußballbundesliga das Spiel zwischen dem FSV Frankfurt und Fortuna Düsseldorf in der Volksbankarena statt. Während An- und Abreise der jeweiligen Fangruppen problemlos verliefen, kam es während des Spiels, in der 1. Halbzeit, im Block F der Düsseldorfer Anhänger, zu einer Auseinandersetzung. Auslöser dieser handgreiflichen Auseinandersetzung unter den Düsseldorfer Fans dürften unterschiedliche Auffassungen über das Abhängen einer Fahne gewesen sein. Mehrere Düsseldorfer gingen jedenfalls gewaltsam gegeneinander vor und mussten durch Polizeikräfte voneinander getrennt werden. Dieser Vorfall führte dann zu vier Festnahmen. Nachdem sich die Lage wieder beruhigt hatte, zog sich die Polizei zurück und die Ordner übernahmen wieder ihre Aufgabe. Erwähnenswert ist noch ein Düsseldorfer Fan, der ohne Fremdeinwirkung vom Zaun in den Innenraum des Stadions stürzte und zwecks medizinischer Behandlung in ein Krankenhaus verbracht wurde. Nach erfolgter ärztlicher Untersuchung entließ sich der Fan selbst.