29.06.2018 - Eintracht Braunschweig

Vereinspräsident stellte sich den Fragen von 300 Fans


In Braunschweig kam nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga in die 3. Liga gestern in der Löwenlounge im Eintracht-Stadion zur Aussprache zwischen Vereinspräsident Sebastian Ebel und 300 anwesenden Fans. Auch der neue Trainer von Eintracht Braunschweig schaute beim FanParlament vorbei. (Faszination Fankurve, 29.06.2018)

Faszination Fankurve dokumentiert die Pressemitteilung des FanRat Braunschweig e.V.:

Außerordentliches FanParlament mit Sebastian Ebel: FanRat verschafft den Fans eine Plattform, offene Fragen beantwortet

Fragen was war, was ist und was sein wird. Das war das Ziel des außerordentlichen FanParlaments zur aktuellen Situation, zu dem der FanRat Braunschweig e.V. am Donnerstag, 28. Juni in die Löwenlounge im Eintracht-Stadion eingeladen hatte. Eintracht-Präsident Sebastian Ebel stellte sich dabei fast zwei Stunden den Fragen der über 300 anwesenden Fans: „Wir haben den Fans und unseren Mitgliedern versprochen, uns bei Eintracht für mehr Transparenz in der Vereinspolitik einzusetzen. Es geht uns darum, die Entscheidungen der Verantwortlichen zu verstehen und so Identifikation zu schaffen“, erläutert FanRat-Sprecher Robin Koppelmann, der die Veranstaltung auch moderierte. „Dies ist uns durch das FanParlament gelungen: Jeder Fan konnte seine – auch unangenehmen – Fragen stellen, wobei der Ton stets sachlich geblieben ist. Das war die Voraussetzung für einen ehrlichen Neuanfang, den wir jetzt gemeinsam mit Eintracht starten können.“

Während des Parlaments hatte Eintracht-Präsident Sebastian Ebel zunächst die vergangene Saison aus seiner Sicht bewertet. Demnach habe man das Gefährdungspotential eines möglichen Abstieges in der Winterpause falsch eingeschätzt und darauf vertraut, noch die nötigen Punkte holen zu können. Deutlich wurde Ebel zudem, als es um die teilweise das Privatleben einzelner Eintracht-Akteure betreffenden Gerüchte aus der vergangenen Saison ging: „Diese entbehren jeder Grundlage und sind alle grundauf falsch“, betonte er und erhielt den Beifall der Fans. Koppelmann hierzu: „So etwas darf sich innerhalb der Eintracht-Familie nicht wiederholen. Unabhängig von sportlichen Leistungen ist es inakzeptabel, Menschen durch private Diffamierungen so etwas anzutun.“ Der FanRat habe sich bereits damals davon distanziert und wird solche Vorgänge auch zukünftig nicht tolerieren.

Verabschiedet wurde während des FanParlaments auf Initiative des FanRat-Vorstandes eine Liste mit fünf Spielern (Mirko Boland, Domi Kumbela, Ken Reichel, Jasmin Fejzic und Jan Hochscheidt), die nach Meinung der Anhänger noch einen gesonderten Abschied erhalten sollen. Sebastian Ebel räumte hierzu ein, dass die Kommunikation zur Nicht-Vertragsverlängerung mit Mirko Boland nicht optimal gelaufen sei und zeigte sich offen, für diese Spieler – so beidseitig gewünscht und terminlich realisierbar – noch eine gesonderte Verabschiedung anzustoßen. Weitere kritische Fragen drehten sich dazu u.a. über die weiter hohen Eintrittspreise, die Ebel mit der wirtschaftlich angespannten Lage begründete.

Spontan war der neue Trainer Henrik Petersen als Überraschungsgast zum FanParlament dazugestoßen und hatte sich in einem eigenen Block den Fans vorgestellt und Sympathiepunkte gesammelt. „Es ist es ein richtiges Zeichen, dass er den Schulterschluss zu den Fans sucht. Diesen Zusammenerhalt werden wir in dieser schwierigen Saison dringend benötigen.“ Abschließend bedankt sich der FanRat-Vorstand bei allen Teilnehmern und hofft auch bei den kommenden FanParlament-Sitzung auf einen hohe Resonanz.

Fanfotos Eintracht Braunschweig




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