18.04.2011 - KFC Uerdingen 05

Verletzter Präsident und Spielabbruch nach Polizeieinsatz


Am Samstag wurde das Spiel zwischen Germania Ratingen und dem KFC Uerdingen in der 73. Minute abgebrochen, nachdem es zu Auseinandersetzungen zwischen KFC-Fans und der Polizei kam. Neben 13 weiteren Personen wurde durch den Pfeffersprayeinsatz der Polizei auch KFC-Präsident Lakis verletzt. Der Auslöser des Polizeieinsatzes soll die Verwendung von Pyrotechnik gewesen sein.

Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme des KFC Uerdingen zu den Vorkommnissen in Ratingen:

Am Tag nach dem Spielabbruch in Ratingen trafen sich heute Mitglieder von Vorstand, Verwaltungsrat, Ordnungsdienst und der Fanbeauftragte des KFC Uerdingen auf der Geschäftsstelle. Im Vordergrund stand die Sorge um die verletzten Anhänger und Ordnungskräfte.

Immerhin konnte die Geschäftsstelle vermelden, dass nahezu alle Fans, die gestern nach dem Einsatz der Polizeikräfte in Krankenhäuser eingeliefert worden waren, heute wieder nach Hause zurückkehren konnten bzw. werden. Ca. 15 Anhänger und der Präsident des KFC Uerdingen mussten infolge des massiven Tränengaseinsatzes ärztlich behandelt werden. Sanitäter und Notärzte diagnostizierten daneben einen Hundebiss, eine Kopfverletzung und ein stumpfes Bauchtrauma. Der KFC Uerdingen wünscht allen Verletzten eine rasche und vollständige Genesung.

Der KFC Uerdingen fordert eine umfassende Aufklärung der Geschehnisse in Ratingen. Unverständlich erscheint den Verantwortlichen des KFC insbesondere, dass - nicht zum ersten Mal - tatsächliche oder vorgebliche Fans eines Düsseldorfer Vereins, der überhaupt nicht am Spielbetrieb der Niederheinliga teilnimmt, Zugang zum Stadion erhalten und dort Pyrotechnik abbrennen konnten. In Verkennung der Sachlage hatte der Stadionsprecher diese Aktion den Uerdinger Anhängern zugerechnet.

Insbesondere muss auch das Verhalten der beteiligten Einsatzkräfte der Polizei beleuchtet werden. Alle Augenzeugen berichten, dass im Zeitpunkt des Polizeieinsatzes keine akute Gefahrenlage bestand. Der Ordnungsdienst hatte vereinzelte Personen, welche gegen die Bande traten sowie - in einem Fall - diese zu überschreiten versuchten, in die Schranken verwiesen. Von der anderen Platzseite war KFC-Präsident Lakis herbeigeeilt, um beruhigend auf die Fans einzuwirken. In diesem Moment rückten die Polizeikräfte mit Schlagstöcken, Pfefferspray und Hunden in den Block.

KFC-Präsident Lakis ist auch am Tag nach den Vorfällen fassungslos: "Ich habe noch mit dem Beamten gesprochen und ihm gesagt, wer ich bin und dass er mich mit den Fans reden lassen soll. Dann hebt er ohne Vorwarnung die Flasche und sprüht mir mitten ins Gesicht." Lakis kündigte an, eine Strafanzeige wegen Körperverletzung zu stellen. "Wir haben sehr viel Bildmaterial, welches wir jetzt genau sichten werden", so der Präsident weiter.

"Wir werden den Strafverfolgungsbehörden die Unterlagen zur Verfügung stellen und erwarten, dass dann in alle Richtungen ermittelt wird." Dabei macht der Vorstandsvorsitzende deutlich, keinesfalls auf einem Auge blind zu sein. "Wenn wir auf den Bildern KFC-Anhänger identifizieren, die sich den Anordnungen des Ordnungsdienstes widersetzt haben, ziehen wir diese zur Rechenschaft. Das ist bei uns geübte Praxis."

Der KFC Uerdingen geht davon aus, dass der Fußballverband Niederrhein den beteiligten Vereinen vor der Entscheidung über die Spielwertung die Gelegenheit geben wird, ihre Sichtweise zu den Gründen für den Spielabbruch darzustellen. Vorstandsmitglied Andreas Scholten: "Maßgeblich ist zunächst der Spielbericht bzw. der Sonderbericht des Schiedsrichters. Der liegt uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht vor."

Fanfotos KFC Uerdingen 05




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