15.06.2015 - Lokomotive Leipzig

Video: Platzsturm & Spielabbruch nach Lok-Niederlage


Gestern stürmten Fans von Lokomotive Leipzig beim Spiel bei Rot-Weiß Erfurt II in der 75. Spielminute das Spielfeld im Steigerwaldstadion, weshalb die Partie abgebrochen wurde. Bereits am Vortag kam es beim B-Jungend Spiel zwischen Lok Leipzig und Fortuna Chemnitz zu ähnlichen Szenen.

​Der Platzsturm im Video:

Am Sonntag brach der Schiedsrichter das Gastspiel von Lok Leipzig in Erfurt in der 75. Spielminute beim Stand von 2:0 ab, nachdem etwa 50 Fans ein Tor im Gästeblock öffneten und das Spielfeld stürmten. Dort stellten sie, von der Teamleistung offensichtlich enttäuscht, die eigenen Spieler zur Rede, nachdem die letzte Chance für den Aufstieg verspielt war.

Anschließend kam es zu Auseinandersetzungen mit den Ordnern. Später rückte eine Hundertschaft der Polizei an, sodass die Platzstürmer zurück in den Gästeblock flüchteten. Als Lok-Fans versuchten den Zaun des Gästeblocks einzureißen, setzten die Polizisten Pfefferspray ein. Ein Wasserwerfer wurde in Richtung Gästeblock gefahren, kam jedoch nicht zum Einsatz.

Festgenommen wurde keine Person, es gab mehrere Verletzte. „All das, was die vielen ehrenamtlichen Helfer und engagierten Fans sowie das Präsidium und der Aufsichtsrat in den letzten zwei Jahren geschaffen haben, gerät durch einige wenige Kriminelle binnen weniger Augenblicke ins Wanken“, erklärte der Lokomotive Leipzig im Anschluss. Sportdirektor Mario Basler kündigte nach den Ausschreitungen an, sein Engagement in Leipzig zu überdenken. „Ich muss mir Gedanken machen, ob es in dieser Form noch Sinn für mich macht, hier weiter zu arbeiten", sagte Baseler gegenüber der Bild-Zeitung.

2.900 Lok-Fans reisten gestern nach Erfurt, viele von ihnen in einem Sonderzug. 100 davon sollen sich nach Vereinsangaben an den Vorfällen beteiligt haben. Viele trugen einheitliche Mottoshirts, die an den VfB Leipzig erinnerten. Diese T-Shirts wurden auch von einem Großteil der Platzstürmer getragen.

Eine Choreografie unter dem Motto „VfB Leipzig unvergessen“, die mit etwas Rauch untermalt war, schloss sich dem Motto der T-Shirts an. Statt Lok Leipzig kämpft nun der SSV Markranstädt um den Aufstieg in die Regionalliga.

Lok Leipzig kündigt in einer Stellungnahme, in der der Club sein Entsetzen über die Vorfälle kund tut, ein hartes Vorgehen an. „Das Präsidium und der Aufsichtsrat werden gemeinsam mit den Polizeikräften zeitnah anhand der zahlreich vorhandenen Foto- und Videoaufnahmen diese Chaoten ermitteln und Haus-sowie Stadionverbote aussprechen. Dabei werden wir alle rechtlichen Mittel ausschöpfen. Ebenso, wird der Verein diese Leute für den zugefügten Schaden in die Verantwortung nehmen!“, heißt es darin. Lok will sich den Verein durch Fans, die sich an Ausschreitungen beteiligen nicht kaputt machen lassen.

Bereits am Samstag kam es zu einem Platzsturm beim B-Jugend Spiel neben dem Bruno-Plache-Stadion, nachdem ein Lok-Spieler mit einer roten Karte vom Platz gestellt wurde. An den folgenden Rangeleien auf dem Spielfeld sollen nach LVZ-Informationen 50 bis 60 Spieler und Fans beider Teams beteiligt gewesen sein. (Faszination Fankurve, 15.06.2015)






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