14.03.2019 - FC Bayern München

Wie FC Bayern-Fans gegen Agentur-Choreografie protestierten


Im Stadion am Kurt-Landauer-Weg in München-Fröttmaning empfing der FC Bayern gestern den Liverpool FC zum Rückspiel im Champions Leauge-Achtelfinale. Im Unterrang der Südkurve München war dabei keine Choreografie zu sehen. Doch im restlichen Stadion führte erneut eine Agentur eine Aktion durch.

„Pack mas“ (Packen wirs) lautete das Motto der vom FC Bayern bezahlten Agentur-Choreografie, die die gesamte Arena bis auf den Unterrang der Südkurve und den Gästeblock bedeckte. Den aktiven FC Bayern München-Fans war diese Choreografie wieder ein Dorn im Auge. Eine Choreografie ist in der Regel ein Geschenk der Fans an die eigene Mannschaft und wird von der Fanszene selbstfinanziert und in ehrenamtlicher Arbeit erstellt.


Die Gruppe Munich's Red Pride schaffte es auch gestern wieder ein Spruchband, auf dem „Nein zur Agentur-Choreo“ geschrieben stand, mitten in der Choreografie zu platzieren. Dadurch wurde die Vermarktbarkeit der Agentur-Choreografie deutlich eingeschränkt. Bereits beim Abschiedsspiel für Basti Schweinsteiger positionierte die Gruppe die gleiche Botschaft in der damaligen Agentur-Choreografie (Faszination Fankurve berichtete).

In der Südkurve München gab es gestern keine Choreografie zu bestaunen, weil den FC Bayern-Fans laut der Brandschutzdirektion München keine Blockfahnen, die über Treppenaufgänge gehen, erlaubt sind (Faszination Fankurve berichtete). Der Club Nr. 12 als Zusammenschluss der aktiven FC Bayern-Fans teilte dazu vorm Heimspiel gegen Liverpool mit: „Leider befinden wir uns mit den zuständigen Behörden immer noch in sehr schwierigen Gesprächen, weshalb wir aktuell nach wie vor auf eine Choreo verzichten müssen. Uns jucken die Finger und auch uns blutet das Herz, wenn wir zu einem solch großartigen Ereignis wie einem Rückspiel gegen Liverpool keine Choreo auf die Beine stellen können! Wir befinden uns allerdings in den Gesprächen auf der Zielgeraden und werden uns demnächst ausführlich zur Thematik äußern.“

Sowohl in Südkurve, als auch auf der Gegengerade machten FC Bayern-Fans mit „Europa wants to stand“-Plakaten nochmals auf die neue Kampagne aufmerksam, die die Wiedereinführung von Stehplätzen im Europapokal fordert (Fasziantion Fankurve berichtete). Weitere Spruchbänder richteten sich gegen Klatschpappen („Klatschpappen zerstören Fankultur!“), gegen den Videobeweis („Modern football kills emotions - Fuck VAR! Fuck UEFA!“) und gegen Antiziganismus („In Gedenken an verfolgten Münchner Sinti und Roma! Gegen Antiziganismus damals wie heute!“).

Das Spruchband gegen Klatschpappen wurde gezeigt, weil die sich Papptafeln, mit denen zu Spielbeginn die Agentur-Choreografie durchgeführt wurde, zu Klatschpappen umfunktioniert werden konnten. Die Klatschen mit diesen Pappen klingt sehr monoton und ist für den akustischen Support einer lebendigen Fankurve kontraproduktiv. Der Liverpool FC gewann das gestrige Auswärtsspiel in München mit 3:1 und zog somit ins Viertelfinale der Königsklasse ein. Damit stand gestern Abend das früheste Ausscheiden des FC Bayern aus der Champions League seit acht Jahren fest.

In der Südkurve kam gestern erstmals eine Megaphonanlage zum Einsatz, um Gesänge besser zu koordinieren und den Support so zu verbessern. Wie die Schickeria München gestern mitteilte, soll die Anlage an vier Heimspielen getestet werden, bevor entschieden wird, ob die Anlage dauerhaft in Betrieb bleibt (Faszination Fankurve berichtete). (Faszination Fankurve, 14.03.2019)


Fanfotos FC Bayern München




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