06.07.2020 - FC Bayern München

Wie aktive Fans die Double-Feier am Rathaus störten


Nachdem der FC Bayern München am Samstag das DFB-Pokalfinale gegen Bayer Leverkusen gewann wurde die FC Bayern-Mannschaft gestern am Rathaus der Stadt München empfangen und für den Double-Gewinn geehrt. Doch der Fangruppe Munich’s Red Pride gelang es diese Feierlichkeiten zu stören.

Der Rathaus-Empfang fand in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie ohne Fans statt. Die Gruppe Munich’s Red Pride, die die Fortsetzung von Bundesliga und DFB-Pokal mit Geisterspielen in den vergangenen Wochen und Monaten mehrfach kritisierte, schaffte es am gestrigen Sonntag trotzdem zwei Spruchbänder am Münchner Rathaus anzubringen, auf denen „Covid-Meister verlassen von allen guten Geistern - Fußball den Fans, nicht den Großkopfadn“ und „Menschenrechte auf'm Opferaltar - Fußball für Menschen statt für Millionen €“ geschrieben stand.

Die aktive Fangruppe des FC Bayern erklärte zur Intention der Protestaktion: „Mitten auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie, als allerorten eine Welle der Solidarität durchs Land schwappte, war einer Gruppe privilegierter Fußballfunktionäre nichts wichtiger, als irgendwie die Bundesligasaison zu Ende zu bringen, um ihr Millionen-Business am Leben zu halten. Wie von allen guten Geistern verlassen und ohne einen Funken Respekt vor der Situation in der sich weite Teile der Gesellschaft befanden und befinden, wurde nun der Covid-Meister und -Pokalsieger gekrönt und dann auch noch im Münchner Rathaus empfangen und gefeiert. Es sind Titel, die maximal für den Briefkopf Relevanz haben. Anstatt mit Respekt und Demut der Situation zu begegnen und ein Konzept für die Zeit nach Corona zu erarbeiten, wurde das Geschäft kompromisslos durchgezogen. Ganz deutlich wurde dabei, dass die Proficlubs nur noch für Geld spielen, entkoppelt von der Gesellschaft und unter Ausschluss dieser, der Basis des Zuschauersports Fußball, den Fans. Dabei gehört der Fußball allen, nicht einer elitären Gruppe Großkopfadn! Völlig unerwartet kommt das Gebaren dabei allerdings nicht, wenn man z. B. sieht wie Menschen(rechte) geopfert werden, um eine WM mitten in der Wüste durchzuziehen oder das Image eines autokratischen Schurkenstaats für ein paar Millionen Euro mehr reinzuwaschen. Gerade die Verantwortlichen des FC Bayern, seit Jahren regelmäßig in Katar im Trainingslager sowie mit der staatlichen Qatar Airways als Platin-Partner verbunden, scheinen nicht davon gestört, wenn die Menschen(rechte) auf dem Opferaltar serviert werden … wir dagegen schon!“, so die Stellungnahme von Munich’s Red Pride. (Faszination Fankurve, 06.07.2020)

Fanfotos FC Bayern München




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