Wie ein Preußen Fan ein Stadionverbot bekam

Der 22 Jahre alte Preußen Münster Fan I. , der ehrenamtlich für seinen Verein aktiv war, wurde von diesem Verein mit einem bundesweiten Stadionverbot belegt, weil er ein Plakat weitergereicht haben soll. Eine vorherige Anhörung hat er wohl nie bekommen.

Gegenüber Westline erklärte der Preußen Münster Fan, der als Fan und Schiedsrichter für den Verein aktiv war und seit Jahren kein Spiel verpasst haben soll, wie es zu dem Stadionverbot kam.

Beim Heimspiel gegen Hansa Rostock soll das „Fickt euch alle“ Plakat kurzzeitig durch seine Hände gegangen sein. I. beteuerte, dass er nicht wusste, was auf dem Plakat stand. Anschließend wurden in der Fankurve zahlreiche Bengalische Fackeln entzündet. Eine Beteiligung daran wird dem Preußen Fan nicht vorgeworfen. Es geht nur darum, dass er das Plakat berührt haben soll.

Zunächst hielt die Polizei I. nach einer Personalienkontrolle mit Bereichbetretungsverboten von den Preußen Heimspielen fern. Eine Anhörung beim Verein wurde erst verschoben und als sie dann letztlich in neuer personeller Konstellation stattfand, wurde ihm ein bundesweites Stadionverbot überreicht, ohne dass er zuvor gehört worden sein soll. Das Treffen diente somit eher zur Übermittlung der Strafe. Eine mildere Strafe gegen einen anderen Preußen Fan lassen I. zudem glauben, dass er bei der Anhörung angelogen wurde. (Faszination Fankurve, 22.03.2016)