16.08.2016 - FC Carl Zeiss Jena

„Wir werden kämpfen bis wir unser Ziel erreicht haben“


Die CrowdFANding Kampagne und die aktive Fanszene von Carl-Zeiss Jena reagiert mit Unverständnis auf die Aussagen von Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter, der sich gegenüber einem Verbleib der FCC-Fans im neuen Ernst-Abbe-Sportfeld in der Südkurve skeptisch zeigte (Faszination Fankurve berichtete).

Doch in der Fanszene des FC Carl-Zeiss Jena, in der man die Mehrkosten für den Verbleib im Süden selbst finanzieren will, ist dies kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken. Stattdessen gibt man sich kämpferisch und strebt nun einen Politikwechsel in Jena an. (Faszination Fankurve, 16.08.2016)

Stellungnahme von CrowdFANding zum Presse-Artikel der Zeitungsgruppe Thüringen vom 16.08.2016:

Für die aktive Jenaer Fanszene ist es derzeit nicht nur das Jahrhundertspiel gegen den FC Bayern München, das die Nächte verkürzt. Unzählige kreative Baustellen zum Erhalt der SÜDKURVE Jena sind ebenso zu bearbeiten, wie die Organisation der Unterstützung im jüngst mit 4 Siegen aus 4 Spielen, ohne Gegentor, äußerst erfolgreich gestarteten Regionalliga-Alltag.

Am heutigen Morgen fiel hunderten FCC-Fans der Start in den Tag nicht nur deshalb sehr schwer. Ein schwerwiegenderer Grund war ein kurzes Zeitungsinterview mit dem Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter, welcher in Kurzform einige Botschaften aus dem Urlaub in Mittelamerika entsandte. Tenor: „Die SÜDKURVE ist nicht zu halten“.

„Das ist natürlich ein Schlag ins Gesicht für die aktive Fanszene.“, sagt Toni Schley, Organisator der Kampagne „crowdFANding.net“ zum Erhalt der SÜDKURVE Jena und fügt hinzu: „Noch vor Jahren hat unser Oberbürgermeister vollmundig versprochen, dass die SÜDKURVE spätestens im Rahmen des Stadionneubaus wieder komplett den einheimischen Fans zur Verfügung stehen wird.“ Nun soll also der Verlust der SÜDKURVE alternativlos sein!? Nicht wenigen dürfte in dem Zusammenhang die Diskussion um den zur damaligen Zeit angeblich genauso alternativlosen Um-zug der FCC-Spielstätte an die Autobahn nach Lobeda in Erinnerung kommen. „Und das Ergebnis und die Wahrheit ist bekannt; offensichtlich funktioniert Politik so.“, lächelt Schley kopfschüttelnd.

Im Folgenden die Stellungnahme der aktiven Fanszene der SÜDKURVE Jena:

Uns ist bewusst, welch starken Rückhalt das crowdFANding-Projekt den Bemühungen um den Erhalt einer blau-gelb-weißen SÜDKURVE in der Jenaer Fanszene und Bevölkerung gegeben hat. Wir weisen mit aller Entschiedenheit von uns, dass der Kampf um die SÜDKURVE das Stadionprojekt gefährdet oder aufschiebt. Wir können uns allerdings gut vorstellen, dass unser Projekt dazu beigetragen hat, dass die Bevölkerung ein Unverständnis gegenüber den intransparenten Entscheidungen der Stadtspitze entwickelt hat und es somit unter Umständen die Zukunft mancher politischen Kraft in unserer Stadt gefährdet, mehr aber nicht.

Eine solche Argumentation wird innerhalb der aktiven Fanszene als feige beurteilt. Die Fans empfinden derartige Äußerungen als Respektlosigkeit, angesichts der peinlichen Possen und Ränkespiele, die das Stadion-Projekt nun schon seit Jahren begleiten und die Innovations- und Sportstadt Jena in ein befremdliches Licht rücken. Die vom OB eingeforderte Flexibilität hat die aktive Fanszene spätestens seit der temporären Akzeptanz einer halben SÜDKURVE vor knapp 10 Jahren gezeigt. Damit war und ist die Schmerzgrenze erreicht!

Eine aktive, aufgeklärte und selbstregulierte Fanszene, die ihren Verein auch in den Niederungen der Regionalliga unterstützt, ist untrennbar mit dem Standort SÜDKURVE verbunden. Wir verweisen an dieser Stelle gern nochmal auf die Expertise des europaweit bekannten Sportsoziologen und von UEFA und FIFA geschätzten Experten Prof. Dr. Gunter A. Pilz und fordern endlich ein klares politisches Bekenntnis. Jede Stadionvariante und jedes Umbauszenario in der Oberaue macht friedliche Fußballspiele im Ernst-Abbe-Sportfeld möglich und trotzdem ist die Fanszene bereit, zusätzliche Kosten selbst zu übernehmen. Nahezu jedes andere deutsche Fußballstadion beweist, dass die Schreckensszenarien (und damit verbundenen Forderungen) der „Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben“ realitätsfern sind. Dies soll Angst schüren und das bürgerschaftliche Engagement schmälern.

Diese Äußerungen spiegeln in keinster Weise den mit uns zum aktuellen Zeitpunkt erreichten Verhandlungsstand wider. Wir sehen diese Verlautbarungen als Vertrauensbruch und als schlechtes Zeichen für weitere Verhandlungen. Jetzt ist in Jena endlich Politik mit Rückgrat und Verlässlichkeit gefragt, ansonsten werden auf Fußball-Jena schwere Zeiten zukommen. Wir sehen uns gerüstet: der Kontakt in die Jenaer Stadtratsfraktionen besteht seit geraumer Zeit.

Wir geben nicht auf, wir werden kämpfen bis wir unser Ziel erreicht haben.

SÜDKURVE BLEIBT!

Fanfotos FC Carl Zeiss Jena




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