Das gestrige Heimspiel des FC Bayern München wurde im Unterrang der Südkurve München mit einer zweiteiligen Choreografie eingeleitet. „Wir sind die Fans von Bayern München - Unsere Kurve ist die Süd“, lautete das Motto der Aktion. Nach dem Spiel stieg in der Arena eine große Party der Südkurve.
Bei der Choreografie vor Anpfiff wurde zunächst eine in Streifen geschnittene Blockfahne vom zweiten Rang in den Unterrang gelassen, auf der das Wappen des FC Bayern München e.V. abgebildet war. Dann wurde der zuvor verdeckte erste Teil des Spruchbandes, auf dem „Wir sind die Fans von Bayern München“ geschrieben stand, freigelegt. Auf den Stehplätzen in der Südkurve hielten die FC Bayern-Fans dazu Fähnchen hoch, die ein Balkenmuster in den Farben Rot, Dunkelrot und Weiß ergaben.
Anschließend wurden die einzelnen Bänder der Blockfahne umgedreht, wodurch aus dem FC Bayern-Wappen das Logo der Südkurve München wurde. Dieses Logo besteht aus der Zahl 72 im Ehrenkranz. Die Südkurve München existiert seit der Eröffnung des Münchner Olympiastadions im Jahr 1972. Die Zahl 72 im Logo symbolisiert somit das Geburtsjahr der Südkurve. Nur drei Minuten, nachdem die Choreografie wieder verschwunden war, brachte Robert Lewandowski die Bayern im heimischen Stadion am Kurt-Landauer-Weg bereits in Führung.
Die Schickeria München gratulierte gestern via Spruchband noch den Ultras Hapoel zum 20. Geburtstag. Durch eine gemeinsame Freundschaft mit Ultrà Sankt Pauli kennen sich Ultras aus München und aus Tel Aviv persönlich. Mit einem weiteren Plakat positionierte sich der Fanclub Queerpass Bayern gegen Homophobie. Das Spruchband war in französischer Sprache gehalten, weil in Frankreich aktuell in den Stadien eine Debatte über Homophobie geführt wird. Mehrfach wurden Spiele dort zuletzt bereits wegen homophober Gesänge oder Spruchbänder unterbrochen.
Kurz nach Anpfiff der zweiten Halbzeit erhöhte Lewandowski auf 2:0 Ein verwandelter Elfmeter von FC Bayern-Neuzugang Coutinho, der wiederholt werden musste und ein Treffer von Perisic sorgten am Ende für einen deutlichen Heimsieg des deutschen Rekordmeisters am Auftakttag des Münchner Oktoberfestes.
Für die aktive Fanszene des FC Bayern München ging es gestern nach dem Heimspiel jedoch nicht auf die Wiesn, sondern zunächst mal auf den Südkurvenvorplatz der Arena. Dort versammelten sich die FC Bayern-Fans, bis das Stadion komplett geleert war. Um 19:30 Uhr liefen die Fans zurück in die Arena, wo erstmals in dieser Location eine große Party der Südkurve München stattfand. Bei Musik, Biergarten, Dosenwerfen, Streetart, Bierpong, Glücksrad und Infoständen machten sich die Fans einen schönen Abend. Zeit, um auf das Oktoberfest zu gehen, haben die FCB-Fans in den kommenden gut zwei Wochen immer noch. In Kooperation mit dem FC Bayern konnte die Südkurve erreichen, das gester in Anlehnung an das Gründungsjahr des Vereins alle Getränke und Speisen während der gesamten Südkurven-Party, die sich auf verschiedenen Bereichen hinter der Kurve und in den Blöcken selbst erstreckte, nur 1,90 Euro kosteten. Mit Becherspenden und den Einnahmen aus dem Eintrittspreis unterstützt die Südkurve wieder den Bayernfans Helfen e.V. und die Kurt Landauer Stiftung.
Die Schickeria München verkaufte gestern die 15. Ausgabe ihres „Gegen den Strom“-Fanzines, das erstmals im DinA4-Format erschien und 272 Seiten dick ist. Das Ultrazine, das eher schon ein Buch ist, kostet zehn Euro. „Auf 272 DinA4 Seiten erwarten euch diesmal die Spielberichte der Saison 2018/19, ein Einblick in die Fanzines unserer Freunde, mehrere Interviews zu den verschiedensten Themen, eine Rückschau auf den Münchner NSU-Prozess und. Natürlich darf ebenso der Blick auf die Geschichte unserer Stadt und über den Tellerrand unserer Subkultur hinaus nicht fehlen“, gibt die Schickeria einen kurzen Abriss des Inhalts. (Faszination Fankurve, 22.09.2019)
Der 1. Teil der Choreografie im Video:
Der 2. Teil der Choreografie im Video:
Die monatliche TOP 100-Zuschauertabelle mit allen deutschen Mannschaften, die eine „Ball"-Sportart betreiben. 
