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Bevor das gestrige Viertelfinale im DFB-Pokal zwischen dem FC Augsburg und Rasenballsport Leipzig angepfiffen wurde, war auf der Ulrich-Biesinger-Tribüne eine bewegte Choreografie zu sehen, die an die legendäre Augsburger Puppenkiste angelehnt war.
Zunächst war eine Blockfahne mit dem bekannten Kistendeckel der Augsburger Puppenkiste, dem bekanntesten deutschen Marionettentheater, zu sehen. Auf dem Kistendeckel, der als Markenzeichen der Puppenkiste gilt, stand gestern jedoch nicht der Schriftzug „Augsburger Puppenkiste - Oehmichens Marionettentheater“ geschrieben, sondern „Fußball-Club Augsburg“.
Anschließend öffnete sich die Puppenkiste, wie man es zu Beginn des Puppentheaters kennt. Die Blockfahnen gingen somit auseinander und in der Mitte der Tribüne startete daraufhin ein Meer aus Fahnen und Luftballons in den Vereinsfarben des FC Augsburg. Zudem wurde der aus der Puppenkiste bekannte Kasperle in der Mitte der Ulrich-Biesinger-Tribüne an einer Seilkonstruktion hochgezogen, der den DFB-Pokal in der Hand hielt. Dazu wurde vor der Tribüne der Spruch „UUUND ZACK - BRECH' MA DEN BULLEN'S G'NACK!“ (Und zack – brechen wir den Bullen das Genick) präsentiert.
Fernsehhistorie und Fußballaktualität im #DFBpokal bei #FCARBL vor dem Anpfiff pic.twitter.com/vOkXGX2O0C
— Medienkorrespondenz (@_DieMK_) 2. April 2019
Im Gästeblock zeigten die mitgereisten Anhänger von RB Leipzig ebenfalls eine Choreografie mit Bezug zum Puppentheater. „Ihr macht Auge auf den Cup - Doch heute macht nur einer schnapp!“, war dabei im Gästebereich zu lesen. Dazu war ein Krokodil abgebildet, das im Kasperletheater häufig als Gegenspieler zum Kasperle agiert und von diesem eingefangen wird. Zudem zeigen RB Leipzig-Anhänger noch eine Aktion mit überdimensionalen Feuerzeugen. Dazu wurde der Spruch „Mit allen Mitteln zum Pokalsieg“ hochgehalten. Dies war eine Anspielung auf das Weiterkommen von RB Leipzig im DFB-Pokal im August 2015. Damals wurde das Spiel in Osnabrück in der 71. Minute beim Stand von 1:0 für Osnabrück abgebrochen, nachdem der Schiedsrichter von einem Feuerzeug, das ein Osnabrücker Fan geworfen hatte, getroffen wurde (Faszination Fankurve berichtete).
Der Gästeblock war mit etwa 2.000 RB Leipzig-Anhänger gefüllt, was auch daran gelegen haben dürfte, dass RB Leipzig den eigenen Anhängern die Busfahrt nach Augsburg spendierte und die Gästefans somit kostenlos bis zum Schwabenstadion reisen konnten (Faszination Fankurve berichtete).
Vor 25.263 Zuschauern ging RB Leipzig durch ein Tor des zuletzt nicht mehr so treffsicheren Stürmers Timo Werner in der 74. Minute in Führung. Der gut spielenden Mannschaft des FC Augsburg gelang in der vierten Minute der Nachspielzeit durch einen Treffer von Finnbogason noch der Ausgleich zum 1:1, weshalb es in die Verlängerung ging. In der letzten Minute der Verlängerung, bevor es eigentlich ins Elfmeterschießen gehen sollte, gelang den Gästen durch einen von Halstenberg verwandelten Handelfmeter in der Nachspielzeit der Verlängerung noch der Siegtreffer. RB Leipzig steht somit erstmals in einem Halbfinale des DFB-Pokals. Die Leistung der FCA-Spieler macht den eigenen Fans jedoch Mut für den anstehenden Abstiegskampf in der 1. Bundesliga.
Nach Abpfiff kam es noch zu einem Disput zwischen dem Augsburger Manager Stefan Reuter und RB Leipzig-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff. Reuter warf Mintzlaff vor, nach Abpfiff in die Coaching-Zone des FCA gekommen zu sein, was Reuter als Provokation auffasste. Reuter will dafür auch keine Entschuldigung von Mintzlaff annehmen und zukünftig an Spieltagen auch nicht gemeinsam essen.
Auf der Ulrich-Biesinger-Tribüne war zudem noch der gestrige Rücktritt von DFB-Präsident Reinhard Grindel Thema. So packen FCA-Fans erneut die Blockfahne mit dem durchgestrichenen Verbandslogo aus und hielten dazu ein Spruchband hoch, auf dem „Der Kapitän der korrupten Crew verlässt das sinkende Schiff – DFB: Zeit für einen Kurswechsel!“ geschrieben stand.
Vor dem Spiel trafen sich die FCA-Fans ab 17:00 Uhr vorm Schwabenstadion, um dort den eigenen Mannschaftsbus gegen 19 Uhr in Empfang zu nehmen und die eigenen Spieler zu motivieren. Letztlich reichte trotz guter Leistung aber nicht für die Überraschung und RB Leipzig gewann im dritten Pokalspiel gegen Augsburg erstmals. (Faszination Fankurve, 03.04.2019)