26.11.2018 - Pyrotechnik

Auch NRW-Innenminister fordert härtere Strafe für Pyrozünder


Nachdem der hessische Innen- und Sportminister, Peter Beuth (CDU), eine Strafverschärfung beim Einsatz von Pyrotechnik in deutschen Stadien angeregte und Haftstrafen für Pyrozünder forderte (Faszination Fankurve berichtete), zog jetzt sein Parteikollege und Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Herbert Reul, nach.

Gegenüber der Westfälischen Rundschau erklärte Reul: „Pyrotechnik hat im Fußballstadion nichts zu suchen, denn sie ist hoch gefährlich. Wer sich über diese Regel hinwegsetzt, darf nicht einfach so davon kommen. Das muss Konsequenzen haben und härter bestraft werden.“

Reul schließt sich damit der Forderung von Beuth an, der sagte: „Wenn die Vereine bis heute nicht in der Lage sind, ihre Stadien frei von Pyrotechnik zu halten, muss eben der Staat Konsequenzen ziehen und Bengalos künftig nach dem Sprengstoffgesetz behandeln und sie so weiter ächten. Deshalb muss gelten: Wer im Stadion zündelt, geht in den Knast.“


Am Mittwoch beginnt in Magdeburg die Innenministerkonferenz (IMK). Bei der IMK in Magdeburg soll das Thema auf Initiative des hessischen Innenministeriums auf die Tagesordnung gesetzt werden. Beuth will dort für eine Änderung des Sprengstoffgesetzes werben. Nach dieser Reform soll „der Einsatz explosionsgefährlicher Stoffe in oder gegen Menschenmengen mit mindestens einem Jahr Gefängnis“ bestraft werden. Bisher wird das Abbrennen von Pyrotechnik in deutschen Stadien rechtlich als Ordnungswidrigkeit behandelt, wenn zertifizierte pyrotechnische Gegenstände zum Einsatz kommen und keine Personen verletzt werden. Bei Innenministerkonferenzen versuchen sich verschiedene Innenminister der Bundesländer schon seit Jahren mit Forderungen zu übertreffen, von deren Umsetzung nicht selten Fußballfans betroffen wären. Welche dieser Forderungen, die in der Vergangenheit auch mal Stehplatzverbote oder reduzierte Gästekontingente lauteten, dann tatsächlich umgesetzt werden, steht auf einem anderen Blatt. (Faszination Fankurve, 26.11.2018)






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