06.08.2014 - Sicherheit

Baden-Württemberg folgt NRW: Weniger Polizei


Der Vorstoß Nordrhein-Westfalens – bei Fußballspielen weniger Einsatzkräfte der Polizei einzusetzen – hat einen ersten Nachahmer gefunden. NRW hat mit 13 Vereinen in den ersten drei Bundesligen deutschlandweit die meisten Austragungsorte zu koordinieren und zu sichern.

Dem Pilotprojekt folgt nun Baden-Württemberg, allerdings in festgelegterer Form, so der Pressesprecher des BW-Innenministeriums, Andreas Schanz, gegenüber Faszination Fankurve. „Baden-Württemberg leistet jedes Jahr steigende Polizeieinsatzstunden. Mehr können und wollen wir nicht leisten“, so Schanz. Durch die mittlerweile zehn Vereine, die das Bundesland nun in den ersten drei Fußball-Bundesligen vertreten, gebe es nun erneut eine höhere Zahl an Heim- und möglicherweise auch Risikospielen.

Schanz widersprach der in den Medien aufgetauchten Behauptung, es werde generell Polizei aus den Stadien abgezogen. „Es ist eine interne Konzeption in Ausarbeitung, die lageorientiert vorgehen soll“, sagte der Pressesprecher. Demnach müsse klar geregelt sein, wie für einen als Routine eingestuften Polizeieinsatz bei eventuellen Vorkommnissen die nötigen Einsatzkräfte zur Verfügung gestellt werden.

Für die genannten Routineeinsätze soll die Polizei laut Schanz in Zukunft „keine großen Zahlen“ mehr zur Verfügung stellen. Zudem sagte er, dass er nicht wisse, welche Maßnahmen Nordrhein-Westfalen exakt plane, ob ebenfalls lageorientiert oder generelle Einsparungen. Laut dem Jahresbericht der Zentralen Informationsstelle für Sporteinsätze (ZIS) ist die Zahl der Einsatzstunden der Landespolizei von der Saison 2002/03 (703.853) bis 2012/13 (1.274.302) annähernd verdoppelt. (Faszination Fankurve, 06.08.2014)

Hier geht es zu einer Einschätzung von Faszination Fankurve, welche Partien in NRW vermutlich als Risikospiele eingestuft werden.






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