17.11.2016 - Sicherheit

Berliner Koalition will Datei Gewalttäter Sport abschaffen


Die neue Berliner Landesregierung aus SPD, Linken und Grünen hat heute unter dem Titel „Berlin gemeinsam gestalten: solidarisch - nachhaltig- weltoffen“ den eigenen Koalitionsvertrag veröffentlicht. Darin erklärt die Koalition eine Initiative zu starten, um die Datei Gewalttäter Sport abzuschaffen.

„In Bezug auf die Polizeidatenbanken wird die Koalition eine Initiative zur Abschaffung der Bund-Länder-Verbunddatei 'Gewalttäter Sport' ergreifen. Die 'Datei Sportgewalt Berlin' soll hinsichtlich des Umfangs der Daten überprüft und nach dem Vorbild Hamburgs überarbeitet werden“, heißt es im Berliner Koalitionsvertrag. Aus der Hamburger Datei Sportgewalt wurden zuletzt 900 Personen entfernt. Laut des Koalitionsvertrags könnten nun auch in Berlin Personen aus der entsprechenden Datei gelöscht werden, was Fans schon seit langem fordern. In der Berliner Datei sollen nach wie vor auch Kontaktpersonen von Fans gespeichert sein, die die Polizei als Gewalttäter einstuft, was auch Datenschützer kritisieren. Durch die neue Landesregierung könnte nun auch in Berlin Bewegung in die Sache kommen.

Der Kostenbeteiligung von Bundesligavereine bzw. der DFL an den Polizeikosten bei Fußballspielen, wie es aktuell in Bremen versucht wird, erteilt die neue Koalition eine Absage: „Die Sicherung des öffentlichen Raumes rund um Fußballspiele und andere Großveranstaltungen ist eine Aufgabe, die weiterhin durch die Polizei wahrgenommen wird“, heißt es dazu in der Vereinbarung von SPD, Linken und Grünen.

Zum Thema Pfefferspray heißt es dort weiter: „Pfefferspray ist ein Einsatzmittel der Polizei zur Eigensicherung. Dabei ist im Rahmen der Verwendung sicherzustellen, dass unbeteiligte Dritte nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.“ (Faszination Fankurve, 17.11.2016)






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