12.07.2018 - 1. FC Schweinfurt 05

DFB spricht Stadionverbote gegen Schweinfurt-Fans aus


Etwa zwei Stunden nach Abpfiff des Regionalliga Bayern-Spiels zwischen dem 1. FC Schweinfurt 05 und dem TSV 1860 München kam es am 07. April 2018 an einer Kneipe in der Nähe des Willy-Sachs-Stadion zu Auseinandersetzungen beider Fanlager. Der DFB belegte deshalb nun eine zweistellige Anzahl an FCS-Fans mit Stadionverboten.

Wie Faszination Fankurve aus Schweinfurter Fankreisen erfuhr, sollen insgesamt 14 Fans von den bundesweit gültigen Stadionverboten betroffen sein. „Sie waren ca. 2 Stunden nach dem Heimspiel des 1. FC Schweinfurt 05 gegen den TSV 1860 München an einer verabredeten Drittortauseinandersetzung mit Fans des TSV 1860 München beteiligt. Sie wurden nach der Tat diesbezüglich vorläufig festgenommen“, heißt es im auf den 10. Juni 2018 datierten Schreiben des DFB an betroffene Fans des 1. FC Schweinfurt 05.

Die bundesweiten Stadionverbote sind von der 1. Bundesliga bis hinunter in die Regionalliga gültig. Der DFB hat die Stadionverbote gegen die Fans der Schnüdel bis zum 30. Juni 2020, also für zwei Jahre, für gültig erklärt. Die Daten der betroffenen Fans wurden an die Polizei und andere Vereine weitergeleitet. Damit muss die Fanszene des 1. FC Schweinfurt, die ohnehin schon sehr unter zahlreichen Stadionverboten leidet, mit weiteren Verboten klar kommen.


Für die Aussprache von Stadionverboten wegen Vorfällen, die abseits des Stadions passieren, ist nicht der gastgebende Verein, sondern der DFB zuständig. Erst im November 2017 zeigte DFB-Präsident Reinhard Grindel nach Gesprächen mit der deutschen Ultràszene Verständnis für den Unmut der Ultras, die die Vergabe von Stadionverboten durch den DFB für Vorfälle außerhalb der Stadien schon lange kritisieren (Faszination Fankurve berichtete).

Nun sprach der DFB dennoch erneut Stadionverbote für einen Vorfall außerhalb des Stadions aus und spricht in dem Schreiben bereits von einer „Tat“, obwohl gerichtlich noch gar nicht geklärt ist, ob die betroffenen Fans an einer „Tat“ beteiligt waren. Zudem geht der Verband von einer verabredeten Drittortauseinandersetzung aus. Die Polizei vermutete im Nachgang des Vorfalls jedoch, dass die beteiligten TSV 1860 München-Fans zunächst mit dem Bus zurück in Richtung München fuhren und anschließend zurück nach Schweinfurt fuhren (Faszination Fankurve berichtete). Somit könnte es sich auch um einen Angriff auf die FCS-Fans gehandelt haben. (Faszination Fankurve, 12.07.2018)

Fanfotos 1. FC Schweinfurt 05




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