Der DFB-Vizepräsident Rainer Koch äußerte am Montag bei einer Fachtagung von DFB und Generalstaatsanwälten zum Thema Fan-Gewalt in Oberhaching den Wunsch, dass in Zukunft schon der Besitz von Pyrotechnik ein Straftat sein sollte.
„Man muss irgendwann überlegen, ob das in der Hand halten (von Pyrotechnik) eine Ordnungswidrigkeit bleiben darf“, wird DFB-Vize Rainer Koch von der Süddeutschen Zeitung zitiert. Wenn schon der Besitz von Pyrotechnik eine Straftat wäre, würde es laut Koch für die Polizei einfacher, gegen Fans vorzugehen, die Pyrotechnik bei sich haben.
Seit Jahren veröffentlichen verschiedene Bundespolizeiinspektionen bereits Allgemeinverfügungen vor brisanten Duellen, die das Mitführen von Pyrotechnik auf den Anreiserouten der Fans verbieten. Fans, die dennoch mit Pyro erwischt werden, müssen in diesen Fällen eine Geldstrafe zahlen.
Selbst das Zünden von Pyrotechnik in Stadien ist bisher nicht zwangsläufig eine Straftat. Beim Zünden von Pyrotechnik mit Zertifizierung der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) kann es sich auch nur um eine Ordnungswidrigkeit handeln. Doch der DFB will nun, dass schon der Besitz von Pyro eine Straftat ist.
Seitdem der DFB die Gespräche zur Legalisierung von Pyrotechnik mit Vertretern der aktiven Fanszene abgebrochen hat, wird in Deutschland weiter wöchentlich Pyrotechnik in den Fankurven gezündet, ohne dass häufig etwas über Verletzungen oder erwischte Pyrozünder bekannt wird. Nun scheint man beim DFB in einer noch strengeren Illegalisierung von Pyrotechnik zu versuchen, um den Pyroshows her zu werden, nachdem immer höhere DFB-Strafen bisher offenbar kaum Einfluss hatten. (Faszination Fankurve, 30.11.2016)
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