05.03.2021 - DFL

DFL will Reformen auf internationaler Ebene anstreben


Nachdem die DFL Anfang Februar 2021 den Ergebnisbericht der Taskforce Zukunft Profifußball vorstellte, haben die Bundesliga-Clubs auf der gestrigen Mitgliederversammlung der DFL die nächsten Schritte in Bezug auf den Abschlussbericht beschlossen.

In der Mitteilung des Ligaverbandes werden thematische Schwerpunkte bei internationalen Reformen, Nachhaltigkeit, Förderung von Frauenfußball und bei der Weiterentwicklung des Club-Fan-Dialogs gesetzt. Gleichzeitig betont die DFL, dass das Festlegen der nächsten Schritte bei diesen Themen keine Aussage über die Relevanz von anderen Handlungsempfehlungen des Abschlussberichts der DFL-Taskforce Zukunft Profifußball bedeute. Vielmehr solle in den kommenden Monaten auch der Gesamtprozess „mit hohem Einsatz und Konsequenz vorangetrieben“ werden. Die Umsetzung mancher Maßnahmen könne jedoch nicht von heute auf morgen geschehen.


Die Bundesliga-Clubs streben bei der Veränderung von finanziellen Rahmenbedingungen demnach vor allem internationale Reformen auf Ebene der UEFA und der FIFA an: „Die DFL wird sich auf internationaler Ebene verstärkt für Reformen mit Blick auf die finanziellen Rahmenbedingungen einsetzen und entsprechende Ansätze möglichst im Verbund mit anderen Ligen bei FIFA und UEFA sowie im Dialog mit der Politik vertreten. Die DFL wird sich dabei auch unmittelbar durch direkte Mandate in Arbeitsgruppen sowie mittelbar durch die Interessenvertretungen der Ligen (European Leagues und World Leagues Forum) einbringen“, teilte die DFL dazu mit.

Von den an der Taskforce beteiligten Fans gab es im Nachgang auch viel Kritik, weil einige in der Taskforce viel diskutierte Themen es letztlich nicht in den Abschlussbericht schafften. Beim Thema Nachhaltigkeit gab es jedoch auch von Fanseite aus Lob für die angekündigten Reformen. Die DFL erklärte zu diesem Themenkomplex im Nachgang der gestrigen Mitgliederversammlung nun: „In Bezug auf ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit im deutschen Profifußball sollen verbindliche Grundsätze zentral verankert werden. Im ersten Schritt wird unter Einbeziehung von externen Expertinnen und Experten ein Nachhaltigkeits-Konzept einschließlich sogenannter ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) als mögliche künftige Standards in der Bundesliga und 2. Bundesliga erarbeitet. Dabei ist auch die Ausarbeitung einer gesamtheitlichen Diversitätsstrategie vor allem im Sinne der Karriereförderung von Frauen im Berufsfeld Fußball vorgesehen.“

Auch das Thema Fandialog, das im Abschlussbericht angesprochen wurde, will man bei der DFL weiterhin in den Fokus nehmen. Um Fan-Perspektiven vermehrt in das Wirken der Clubs mit einfließen zu lassen, möchte die DFL die Kriterien für den Club-Fan-Dialog weiterentwickeln. Dafür sollen die Clubs und die AG Fankulturen mit einbezogen werden. Bei der vierten Handlungsempfehlung hat sich die Liga vorgenommen den Frauenfußball stärker zu fördern. Ein Konzept mit einem Maßnahmenplan soll dabei behilflich sein.

Die DFL-Mitgliederversammlung hat darüber hinaus einstimmig entschieden, die Antisemitismus-Arbeitsdefinition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) zu übernehmen. Damit folgen die 36 Proficlubs einer entsprechenden Empfehlung des DFL-Präsidiums. Die Entscheidung soll den Einsatz der Liga gegen jegliche Form von Antisemitismus zeigen. (Faszination Fankurve, 05.03.2021)






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