Die „Schnüdel“ kommen zu Wort

Ein Jahr nach dem hundertjährigen Bestehen erschien kürzlich ein Buch über das Auf und Ab des 1. FC Schweinfurt 05, in dem sich der Journalist und Schweinfurt-Fan Michael Horling (38) mit der Geschichte des Clubs und seiner Fans auseinandersetzt.

Pünktlich zum runden Geburtstag musste der Traditionsclub Insolvenz anmelden. In der Folge rutschten die Grün-Weißen in die Fünftklassigkeit der Landesliga ab.

Früher war das mal ganz anders: Die „Schnüdel“ brachten Nationalspieler hervor, scheiterten knapp am Bundesligaaufstieg, spielten 2001/02 sogar noch in der zweiten Liga.

Ursprünglich wollte der Verein das Buchprojekt selber in Angriff nehmen. Wegen der finanziellen und strukturellen Probleme wurde das aber immer wieder aufgehalten. Der Freie Journalist Michael Horling sprang kurzerhand ein und stellte dem Verein sein Material zur Verfügung. „Ich bin seit 35 Jahren bei so ziemlich jedem Spiel. Dieses Buch war zum 100. Geburtstag einfach notwendig!“, erklärt der 38-Jährige, weswegen "Grün-Weiße Schnüdel – Mehr als 100 Jahre 1.FC Schweinfurt 1905" auch leicht verspätet für ihn ein Muss ist.

Den Fans der Grün-Weißen widmete er darin ein eigenes Kapitel. Aber auch vor den dunklen Seiten der Vereinsgeschichte machte der Autor nicht Halt: Die Vergangenheit des Industriellen Willy Sachs, einst Clubmäzen und Namensgeber des Stadions, der in höchsten Nazikreisen verkehrte, wird kritisch beleuchtet. (Faszination Fankurve 3.1.2007)