25.09.2014 - Sicherheit

Erfolgreiches Pilotprojekt soll verlängert werden


Nach Informationen des Spiegels wertet Nordrhein-Westfalens (NRW) Innenminister das Pilotprojekt mit weniger Polizisten bei Bundesligaspielen in NRW als Erfolg. Deshalb könnte das Pilotprojekt, das ursprünglich auf wenige Wochen beschränkt war, nun verlängert werden.

Demnach sollen bis zu 40 Prozent der Einsatzstunden von Polizisten bei Fußballspielen in NRW eingespart werden können. Risikospiele, wie das rheinische Derby am vergangenen Samstag sollen weiterhin als Risikospiel eingestuft werden. Bei Risikospielen wird die Anzahl an eingesetzten Polizeibeamten nicht reduziert. (Faszination Fankurve, 25.09.2014)

UPDATE 26.09.2014: Nun meldet sich NRW Innenminister Jäger offiziell zum Thema zu Wort:

In einer offizillen Stellungnahme teilte das Ministerium für Inneres und Kommunales mit:

Kurz vor dem Ende der ersten Phase des Pilotprojektes bei Fußballspielen hat Innenminister Ralf Jäger eine erste positive Bilanz gezogen. „Ich bedanke mich bei den vielen tausenden friedlichen Fans. Diese haben ihre neuen Freiräume verantwortungsbewusst genutzt. Das ist ein sehr gutes Signal“, erklärte der Innenminister heute in Düsseldorf. Das umfassende Pilotprojekt der NRW-Polizei ermöglicht es, die Einsatzkräfte noch zielgerichteter einzusetzen. „Bei den im Pilotprojekt erfassten Ligaspielen ist es uns gelungen, den Polizeieinsatz um rund 21 Prozent zu reduzieren“, fasste der Innenminister zusammen. „Diese Optimierung ist dringend nötig, weil wir insgesamt mehr Ligaspiele haben.“

Das Projekt setzt bundesweit neue Akzente bei der Planung von Einsätzen rund um die Spiele der beiden Bundesligen sowie der 3. Liga. Dort wo es nach Analyse der Lage möglich war, verzichtete die Bereitschaftspolizei auf eine enge Begleitung der Fans auf dem Weg zum Stadion. Außerdem wurde die sichtbare Präsenz der Polizei reduziert. „Das vereinfacht den Einsatz für die Polizei und verringert auch das Konfliktpotential zwischen Fans und Polizisten“, erläuterte der Innenminister.

Außerdem betonte Ralf Jäger, dass er in vielen Gesprächen mit Fans immer wieder darauf angesprochen wurde, den Fußballanhängern mehr Freiräume zu geben. Auch dies werde von dem flexiblen Konzept der NRW-Polizei ermöglicht. „Ich freue mich darüber, wie engagiert und verantwortungsbewusst die friedlichen Fans mit ihren neuen Freiräumen umgehen“, betonte Ralf Jäger. Auch die umfassende Unterstützung durch die Netzwerkpartner wie die Vereine, Verbände, die Deutsche Bahn und andere Verkehrsbetriebe ermögliche diesen Erfolg.

„In dieser Saison haben wir zehn Prozent mehr Spiele in den Fußballligen in NRW. Das darf nicht bedeuten, dass wir nochmal zehn Prozent mehr Polizeibeamte einsetzen müssen. Das ist dem Steuerzahler nicht mehr zu vermitteln“, meinte der Innenminister. Bereits jetzt benötigt die NRW-Polizei rund 30 Prozent aller Einsatzzeiten für die Sicherheit bei Fußballspielen.

Fest steht, dass die Polizei bei der Verfolgung von Straftaten im Umfeld von Fußballspielen nicht nachlässt. „Die Polizisten gehen auch weiterhin konsequent gegen jede Form von Gewalt vor. Die NRW-Polizei sorgt weiter für die Sicherheit rund um die Stadien“, betonte Ralf Jäger.






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