23.05.2014 - Sicherheit

Ex-DFB-Sicherheitschef über Sicherheitsrisiken bei WM


Sicherheitsexperte Helmut Spahn, einst Sicherheitschef der Fußball-WM 2006 in Deutschland und mittlerweile Direktor des Zentrums für Sport-Sicherheit in Katar, macht dem Fußballweltverband Vorwürfe in Bezug auf die Sicherheit der Fans bei der WM in Brasilien.

"Meine größte Sorge ist es, dass diese Blauäugigkeit ein Risiko darstellen kann. Bei der WM in Südafrika hat man zu intensiv über Kriminalität gesprochen, das macht man jetzt in Brasilien sehr, sehr wenig, das Image ist ein positives und das kann dazu führen, dass sich Fans sehr sicher fühlen", so Spahn gegenüber der ARD-Recherche-Redaktion Sport.

Spahn hält vor allem die mangelnde Aufklärung der Fans über die Sicherheitsrisiken vor Ort durch die FIFA und WM-Veranstalter Brasilien für risikoreich: "Der Veranstalter hat die Verpflichtung die Zuschauer seriös zu informieren."

Konfrontiert mit diesen Vorwürfen erklärte FIFA-Sicherheitschef Ralf Mutschke der ARD-Recherche-Redaktion Sport: "Ich denke Angst malen ist nicht angesagt, wenn man sich normal verhält und die Sachen nicht übertreibt, kann man auch in Brasilien ganz gut leben." Angesichts der angespannten Sicherheitslage im WM-Gastgeberland reichen die durchgespielten Szenarien der FIFA, laut Mutschke, aber trotzdem bis zum Äußersten: "Grundsätzlich ist es so, dass wir jegliche Szenarien durchspielen und das müssen wir machen. Und natürlich sind dann auch Szenarien dabei, wo es möglicherweise zum Abbruch des Turniers oder Verschiebung eines Spiels kommt."

Angesichts dieser Gefahr forderte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach gegenüber der ARD-Recherche-Redaktion Sport, "wirklich nur noch dorthin zu gehen, wo es absolut sicher ist, das müsste so sein in Zukunft. Die internationalen Organisationen sind gut beraten, die großen Turniere dorthin zu geben, wo eine sichere Organisation garantiert ist."






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