12.12.2012 - Sicherheit

FC wirbt für intensiven Dialog mit Fanszene


Der 1. FC Köln hat sich auf der heutigen Mitgliederversammlung des Ligaverbandes bei 15 von 16 Anträgen zur Stadionsicherheit der Stimme enthalten und den Antrag zur Reduzierung der Ticketkontingente abgelehnt.

Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme.

„Wir haben in Frankfurt für die Fortsetzung und Vertiefung der auch von Seiten des DFB und der DFL angestoßenen Gespräche mit der aktiven Fanszene geworben und begrüßen den Beginn eines intensiven und stetigen Dialogs“, erklärte Werner Spinner, Präsident des 1. FC Köln. „Aus Respekt vor dem Votum der FC-Mitgliederversammlung bezüglich des DFL-Antragspakets vom 11. Dezember haben wir uns zunächst für eine Vertagung der heutigen Abstimmung eingesetzt und nach Ablehnung des Verfahrensantrags keinem der 16 Anträge zugestimmt. Die aktive Fanszene in ganz Deutschland hat in den vergangenen Wochen durch ihre kreativen Protestformen gezeigt, dass sie sich in die Diskussionen nicht ausreichend einbezogen fühlt. Das wollen alle Beteiligten nun ändern. In Köln hat der Fandialog bereits zu einer deutlichen Verbesserung der Beziehung zwischen Fans und Verein beigetragen. Auch das haben uns die Mitglieder in ihren Beiträgen bestätigt.“

Eine aktuelle Befragung der Dauerkarteninhaber beim 1. FC Köln hat ergeben, dass der Stadionbesuch in Köln von 96 Prozent der Befragten als ein sicheres Erlebnis erfahren wird. Seit Beginn dieser Saison hat es im RheinEnergieStadion keine signifikanten sicherheitsrelevanten Vorfälle gegeben.

Claus Horstmann, Vorsitzender der Geschäftsführung des 1. FC Köln, betonte, dass es bei der Enthaltung des FC in Frankfurt nicht um einen inhaltlichen Dissens ging. Die allermeisten der geforderten Maßnahmen würden in Köln bereits heute umgesetzt. Dazu gehörten ein kontinuierlicher Fandialog, verbesserte Einlasskontrollen, die Schulung des Ordnerdienstes, eine verbesserte Videokontrolle, die Zertifizierung aller Aspekte des Stadionerlebnisses und die Stärkung der Rolle von Sicherheits- und Fanbeauftragten. „Der FC kann und wird nicht hinter das zurückgehen, was er bereits heute tut und für richtig hält. Im Gegenteil, wir haben eine Interesse daran, dass auch andere Clubs diese Standards anwenden, damit Fußball in allen Stadien der Republik ein positives und sicheres Ereignis bleibt. Aber ohne Vertrauen und ausreichende Einbeziehung der Fußballfans gibt es keine Fortschritte in der Sicherheitsdiskussion. Deswegen begrüßen wir es ausdrücklich, dass auch die DFL und die Clubs in Frankfurt deutlich gemacht haben, dem Dialog mit den Fans und der Prävention in Zukunft noch mehr Bedeutung beimessen zu wollen.“

Thomas Schönig, Leiter der Arbeitsgruppe Fankultur beim 1. FC Köln: „Alle Maßnahmen müssen dem Ziel dienen, die vielfältige und lebendige Fußballkultur in Deutschland zu erhalten sowie unverhältnismäßige Eingriffe in die Autonomie der Clubs und in die Persönlichkeitsrechte zu vermeiden. Deswegen lehnen wir ebenso wie der Ligaverband die Abschaffung von Stehplätzen ab. Zudem sprechen wir uns ganz deutlich gegen Ganzkörperkontrollen beim Einlass zum Fußballstadion aus. Es wäre wünschenswert, wenn DFL und DFB dies als deklaratorische Regelungen in ihre Statuten aufnehmen würden.“






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