26.02.2018 - 50+1

Fans sprachen sich mit Aktionstag für Erhalt von 50+1 aus


Deutschlandweit haben sich Fanszenen am vergangenen Wochenende an einem bundesweiten Aktionsspieltag beteiligt und sich somit für den Erhalt der 50+1-Regel im deutschen Fußball stark gemacht. Die Fanszenen wollen keine neue Grundsatzdebatte über 50+1, wie es von der DFL angestrebt wird.


Schon vor Beginn des Wochenendes veröffentlichten viele Fanszenen einen überregionalen Aufruf, in dem sich gegen eine Aufweichung oder gar eine Abschaffung der 50+1-Regel ausgesprochen wurde (Faszination Fankurve berichtete).


„Die Grundsatzdiskussion zur 50+1-Regel wurde nach jahrelangen Diskussionen mit 36:0 Stimmen aller DFL-Clubs 2014 zum Abschluss gebracht. Seit 2014 ist eigentlich überhaupt nichts passiert, schon gar nicht seit August 2017, wo es noch von DFB und DFL großmäulig hieß: 'Wir haben verstanden'. Nur Martin Kind konnte man nicht wie erwartet durchwinken. Ein Erfolg aller Fans-bundesweit! DFL-Geschäftsführer Christian Seifert will das Fass jetzt wieder öffnen und initiiert eine 'Grundsatzdebatte zur 50+1-Regel', um nicht nur Kind, sondern allen Investoren eine Übernahme zu ermöglichen, ob sie nun Kind, Kühne, Ismaik oder sonst wie heißen. Damit steht fest: Seifert, Grindel & Co haben überhaupt nichts verstanden. Sie glauben ernsthaft, die Fans verarschen zu können, indem sie Wasser predigen und Wein saufen!“, hieß es im Statement, das u.a. von den Fanszenen von Bayern München, Borussia Dortmund, dem VfB Stuttgart, dem FC Augsburg, Hertha BSC, Eintracht Braunschweig, dem 1. FC Kaiserslautern, Union Berlin, Dynamo Dresden und Hannover 96 veröffentlicht wurde. Die Fanszenen kündigten zudem massiven Widerstand gegen eine neue Grundsatzdebatte um 50+1 an: „Den Verantwortlichen bei DFB und DFL sowie in besonderem Maße auch in den (ausgelagerten) Clubs und Vereinen muss klar werden, dass sie massiver Widerstand erwartet, wenn sie sich auf das durchschaubare Spiel einlassen.“


Einen Vorgeschmack auf diesen Gegenwind gaben die deutschen Fanszenen am vergangenen Wochenende. In zahlreichen Stadien waren anlässlich des bundesweiten Aktionsspieltags Botschaften, wie „Keine Diskussion - 50+1 Erhalten!“, „50+1 muss bleiben!, „50+1 unverhandelbar!“, „50+1 erhalten!“, „50+1 ohne wenn und aber!“, „Ohne Kompromisse und weitere Hintertürchen! 50+1 erhalten!“, „Die 50+1 Regel und die Kriterien für eine Ausnahmegenehmigung sind nicht verhandelbar!“, „50+1 ist keine Diskussionsbasis sondern die Schmerzgrenze“, „Keine Ausreden, keine Änderung - der Fußball braucht 50+1!“, „Kind und Konsorten: Finger weg vom Volkssport Fußball!“ oder „Vereine schafft euch nicht selbst ab! 50+1 schützt unseren Fußball!“ zu lesen. Eine Übersicht der Botschaften während des Aktionsspieltags gibt es oben in der Galerie.

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Die 50+1-Regel besagt, dass die Stimmenmehrheit bei in Kapitalgesellschaften ausgegliederte Profimannschaften nur beim Stammverein und nicht bei Investoren liegen darf. Martin Kind will in Hannover eine Ausnahme hiervon erwirken, weshalb man bei der DFL zuletzt eine Grundsatzdebatte über die 50+1-Regel ankündigte (Faszination Fankurve berichtete). (Faszination Fankurve, 26.02.2018)






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